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Fingerspitzengefühl. Angelina Grün versucht im Testspiel gegen Polen, den gegnerischen Block zu überlisten. Foto: dpa

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Sport: Nur der Erste schafft es

Deutsche Volleyballerinnen kämpfen um Olympia.

Ankara - Der Sonntag begann für die deutschen Volleyballerinnen um drei Uhr morgens in Kattowitz. Sie mussten ihr Trainingslager in Polen verlassen, um über die Flughäfen Frankfurt und München an den Ort zu gelangen, der ihnen den Weg zu den Olympischen Spielen ebnen soll. Beim Qualifikationsturnier im türkischen Ankara will sich die Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti ihren Olympia-Traum erfüllen. Doch für zwei Spielerinnen ist der Traum zunächst geplatzt.

Guidetti hatte vor dem Flug nach Ankara Mittelblockerin Berit Kauffeldt vom Schweriner SC und Außenangreiferin Regina Burchardt vom 1. VC Wiesbaden aus dem 15er-Kader gestrichen. „Leider erlauben die Regularien der Olympia-Qualifikation nur einen 12er-Kader“, erklärte er. Eine weitere Spielerin wird noch vor dem Turnierbeginn am Dienstag von ihrer Nichtnominierung erfahren. Denn der Italiener will noch abwarten, ob Zuspielerin Mareen Apitz vom Dresdner SC nach ihrem grippalen Infekt rechtzeitig fit wird.

Ungeachtet der Personalsorgen ist der 39-Jährige aber zuversichtlich, dass seine Mannschaft die vielleicht letzte Chance auf eine Olympia-Teilnahme nutzen wird: „Wir werden bei den anstehenden Aufgaben sehr gut vorbereitet antreten. Das Team hat unser Ziel total verinnerlicht und wird für diese Herausforderung bereit sein.“ Während des Trainingslagers in Kattowitz durfte er sich zumindest phasenweise bestätigt fühlen. Denn nachdem das erste Testspiel des Jahres 2:3 gegen Polen verloren gegangen war, revanchierte sich Deutschland einen Tag später mit einem 3:2 gegen den Gastgeber.

Noch sind die Deutschen zwar nicht so in Form wie im vergangenen Jahr, als sie sensationell ins Finale der Europameisterschaft in Italien und Serbien gestürmt und dort den serbischen Gastgebern knapp unterlegen waren. Dennoch stehen ihre Chancen auf ein Überstehen der Vorrunde des Qualifikationsturniers gut. In Ankara treffen sie in der Gruppenphase auf Kroatien (1. Mai), die Türkei (3. Mai) und Bulgarien (4. Mai) – alle Mannschaften, die in der Weltrangliste hinter Deutschland liegen.

Die jeweils Erst- und Zweitplatzierten der beiden Gruppen bestreiten das Halbfinale. Spätestens dann drohen dem deutschen Team ungleich schwerere Aufgaben – etwa Weltmeister Russland oder Europameister Serbien. Das begehrte Olympia-Ticket nach London erhält aber nur der Sieger des großen Finales am 6. Mai. Sollte das nicht gelingen, muss Deutschland auf die Mithilfe der Konkurrenz hoffen. Denn nur wenn Russland oder Serbien den Wettbewerb gewinnen, erhält das Team von Giovanni Guidetti eine zweite Qualifikationschance beim finalen Turnier in Japan (19.–27. Mai). So weit wollen sie es aber eigentlich erst gar nicht kommen lassen. dapd

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