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Sport: Nur die Einstellung stimmt

Das 1:1 gegen Kaiserslautern hilft Bochum im Abstiegskampf nicht weiter

Dieses Fußballspiel hielt, was der Tabellenstand versprochen hatte. Beim 1:1 zwischen dem Fünfzehnten, Bochum, und dem Sechzehnten, Kaiserslautern, traten beide Mannschaften im Abstiegskampf der Bundesliga auf der Stelle. Kaiserslauterns Trainer Kurt Jara konnte feststellen, ein Auswärtspunkt gegen einen unmittelbaren Konkurrenten sei immer gut, wenn die Lage so bedrohlich sei wie gegenwärtig. Sein Gegenüber Peter Neururer musste einräumen, dass er „nur mit der Einstellung zufrieden“ sein könne.

Die Leistung der Bochumer hat nicht genügt, um verlorenes Selbstbewusstsein zurückzubringen. Nun müsse die Mannschaft am kommenden Sonntag gegen Bayern München nachholen, was sie gegen Kaiserslautern versäumt habe, sagte er. Da manche seiner Zuhörer sich verwundert zeigten, behauptete der Trainer des VfL, dass seine Zuversicht für das Bayernspiel „nicht ironisch gemeint“ sei. „Wir haben keine Angst vor den Bayern, wir wissen nun, welchen Weg wir beschreiten müssen, um aus den unteren Regionen herauszukommen.“ Der Rekordmeister sei ihm als Gegner in dieser Lage lieber als die meisten anderen, sagte Neururer. Realistisch betrachtet müsste Bochum nach elf Punkten aus zwölf Begegnungen angst und bange werden – nicht nur beim Blick auf die Tabelle, sondern auch beim Blick auf ihr spielerisches Vermögen, das sich im Vergleich zum Vorjahr stark zurückentwickelt hat.

Anfangs ähnelte das Rasenfeld einer riesigen neutralen Zone. Keine der beiden Parteien traute sich nach vorn. Dennoch traf der Bochumer Stürmer Filip Trojan von der Strafraumgrenze aus den Querbalken. Trist wurde es für Bochum, als Verteidiger Lembi einen Freistoß von Zandi zu seinem ersten Bundesligatreffer nutzte (26.Minute). Dem Rückstand folgte dann auch noch ein Rückschlag. VfL-Torhüter Rein van Duijnhoven verletzte sich bei einem Zusammenstoß mit Jochen Seitz und mußte gegen Christian Vander ausgetauscht werden (38.). Gegen Ende der ersten Hälfte wurde die Partie zwar ruppiger, aber nicht besser. Nach der Pause blieb das Niveau mäßig. Die Bochumer übten nun mehr Druck aus; der Ausgleichstreffer von Vratsilav Lokvenc blieb jedoch ihr einziges Erfolgserlebnis (62.).

Die Schlussphase entschädigte ein wenig für die zähflüssige Partie, in der viele Pässe aus der Tiefe in die Leere des Raumes geschlagen wurden. Als die Chancen sich zur Freude der 23000 Zuschauer im Ruhrstadion doch noch häuften, verhinderten die Torhüter Vander und Wiese, die als Einzige überdurchschnittlich spielten, weitere Treffer. Während Jaras Arbeitsplatzgarantie um mindestens eine weitere Woche verlängert sein dürfte, sieht Neururer sich trotz der miserablen Zwischenbilanz weiter außerhalb jeder Kritik. „Mehr Rückhalt als in meinem Arbeitsumfeld hier kann man als Trainer nicht haben.“

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