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Sport: Nur ein Deutscher darf sich freuen Tobias Unger wird Dritter über 200 Meter bei der Hallen-WM

Einem Sprinter haben es die deutschen Leichtathleten zu verdanken, dass sie nicht ohne WM-Medaille nach Hause fahren. Überraschend gewann Tobias Unger am Schlusstag der Hallen-Weltmeisterschaften über 200 m Bronze in 21,02 Sekunden hinter Dominic Demeritte (Bahamas) und dem Schweden Johan Wisman.

Einem Sprinter haben es die deutschen Leichtathleten zu verdanken, dass sie nicht ohne WM-Medaille nach Hause fahren. Überraschend gewann Tobias Unger am Schlusstag der Hallen-Weltmeisterschaften über 200 m Bronze in 21,02 Sekunden hinter Dominic Demeritte (Bahamas) und dem Schweden Johan Wisman. Dieser Erfolg des für Kornwestheim startenden Sprinters übertünchte das enttäuschende Abschneiden der 21 deutschen Athleten, die in Budapest an den Start gegangen waren. Dass das Team des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) die Medaillenzahl der letzten Hallen-WM nicht würde erreichen können, stand schon vorher so gut wie fest. Vor einem Jahr in Birmingham hatten zehn deutsche Starter je einmal Gold und Silber sowie zweimal Bronze gewonnen. Im Medaillenspiegel stürzten die Deutschen auf Platz 27 ab. Das gesamte Abschneiden wird deutlicher in der Platzierungstabelle, in der die Ränge eins bis acht bewertet werden. Hier kam das DLV-Team nur noch auf 22 Punkte, was Rang 13 bedeutete. Noch vor einem Jahr wurde hier Platz 6 mit 39 Zählern erreicht. Und das, obwohl die Mannschaft dieses Jahr gut doppelt so groß war. Nur sechs deutsche Starter kamen in die insgesamt 28 Finals.

„Ich musste erst einmal begreifen, was passiert ist“, sagte der 24-jährige Unger nach seinem Rennen. „Sicherlich konnte ich spekulieren, dass ich eine Medaillenchance haben würde. Aber alleine schon den Endlauf erreicht zu haben war ein Erfolg für mich.“ Es war das erste große Finale in der Karriere von Tobias Unger und zugleich eine Premiere für die deutsche Leichtathletik. Denn bei einer Hallen-WM stand zuvor noch nie ein 200-m- Läufer des DLV in einem Endlauf.

Für Tim Lobinger (ASV Köln), den Titelverteidiger im Stabhochsprung, blieb nur Platz fünf mit 5,70 m. Diesen Rang belegte auch die Hochspringerin Daniela Rath (Bayer Leverkusen), die 1,97 m sprang und in ihrem ersten großen Finale überzeugte. Ganz knapp riss sie im letzten Versuch die 2,00 m, die ihr Bronze gebracht hätten. Den Titel gewann die Russin Jelena Slesarenko mit 2,04 m. Zweimal versuchte sie den zwölf Jahre alten Weltrekord von Heike Henkel (2,07 m) zu brechen und scheiterte dabei nur äußerst knapp.

Die zehnte Auflage dieser Titelkämpfe brachte spannende und oft auch hochklassige Wettkämpfe. Vier Weltrekorde wurden in Budapest aufgestellt: Die Russin Tatjana Lebedewa gewann den Dreisprung mit 15,36 m, ihre Landsfrau Jelena Isinbajewa den Stabhochsprung mit 4,86 m. Sie versuchte sich danach als erste Frau an 5,00 m – und ihr einer Versuch zeigte, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die Frauen diese Marke erreichen. Den zweiten Rekord im Dreisprung schaffte der Schwede Christian Olsson mit 17,83 m. Die russische Frauenstaffel stellte schließlich über 4-mal 400 m eine neue Bestzeit auf (3:23,88 Minuten).

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