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Sport: Nur Lena war ein Zufallstreffer

Mit 96 verhält es sich wie mit Hannover: Wenig beachtet liegt es irgendwo in der Mitte, weder geliebt noch gehasst, es ist halt einfach da. Die Mannschaft ist bodenständig wie das Bahnhofsviertel, unspektakulär wie meist der Bundespräsident.

Mit 96 verhält es sich wie mit Hannover: Wenig beachtet liegt es irgendwo in der Mitte, weder geliebt noch gehasst, es ist halt einfach da. Die Mannschaft ist bodenständig wie das Bahnhofsviertel, unspektakulär wie meist der Bundespräsident. Platz vier in der Vorsaison? Ein Zufallstreffer wie Lena. Und dann das! Hannover 96 hat die Gruppenphase der Europa League erreicht. Und wie! Ohne Gewurschtel, ohne Geschiebe. Mit einem Sieg und einem Remis gegen den zweimaligen Titelträger FC Sevilla. Da wagen sich selbst die bescheidenen Niedersachsen an das Wort „Sensation“.

Schade, wenn man gleich Sevilla kriegt, hatten alle gesagt – als bräuchte man gar nicht anzutreten. Doch wie so oft wurde Hannover unterschätzt. Als hätte sich das Trauma einer verkannten Stadt auf deren Fußballmannschaft übertragen. Dabei ist dieser größte Erfolg der Vereinsgeschichte nur das Ergebnis kontinuierlicher, ja, eben bodenständiger Arbeit – vor allem des Sportdirektors Jörg Schmadtke. Transferflops wie die seiner Vorgänger (Reizname: Mike Hanke) konnte er vermeiden. Schmadtke hatte bislang ein gutes Gefühl für die Mischung aus Bescheidenheit und Klasse. Es ist 96 zu wünschen, dass sich daran trotz der 600 000 Euro Prämie und Mehreinnahmen aus sechs weiteren Spielen nichts ändert. Auch wenn es unterschätzt bleibt. Das passt wenigstens zu Hannover.

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