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Sport: Nur nicht die Nerven verlieren

Nehmen wir mal an, Jürgen Klinsmann würde früher als beabsichtig eine Entscheidung in der Frage nach dem deutschen WM-Torhüter fällen – so wie er es gestern eher beiläufig hat anklingen lassen bei einem PR-Termin im Europapark Rust. Und nehmen wir auch an, er würde sich dem massiven Druck des FC Bayern München, der auf ein baldige Entscheidung drängt, beugen und nicht ihren Kandidaten Oliver Kahn, sondern den momentan in bestechender Form spielenden Londoner Jens Lehmann nominieren.

Nehmen wir mal an, Jürgen Klinsmann würde früher als beabsichtig eine Entscheidung in der Frage nach dem deutschen WM-Torhüter fällen – so wie er es gestern eher beiläufig hat anklingen lassen bei einem PR-Termin im Europapark Rust. Und nehmen wir auch an, er würde sich dem massiven Druck des FC Bayern München, der auf ein baldige Entscheidung drängt, beugen und nicht ihren Kandidaten Oliver Kahn, sondern den momentan in bestechender Form spielenden Londoner Jens Lehmann nominieren. Was würde der Bundestrainer damit erreichen? Würde er dann endlich Ruhe haben und könnte sich den eigentlich wichtigen Problemen der deutschen Mannschaft widmen: wie macht man eine Abwehr sicher, wie kriegt man das Mittelfeld flott, wer soll stürmen? Wer glaubt, dass Ruhe herrscht, der glaubt auch, dass nach der WM kein Fußball mehr gespielt wird.

Solange sich Klinsmann nicht für Oliver Kahn entscheidet, kriegt er es mit der Wucht der drei B’s (Beckenbauer, Bayern, „Bild“) zu tun. Wer Klinsmann kennt, weiß, dass es für ihn Unangenehmeres gibt. Hat der Bundestrainer noch eine andere Wahl? Bislang haben zwei Personen beim Konkurrenzkampf um das deutsche WM-Tor nicht die Nerven verloren: der, der ihn ausgerufen hat, und der, der ihn als Chance begriffen hat.

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