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Sport: Nur Olympia zählt

Frank Bachner erklärt, was dem Beachvolleyball wirklich hilft

Wenn die Bikinis noch knapper geschnitten wären, hätte vermutlich von irgendeinem Puristen eine Anzeige wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses gedroht. Keine Frage, die acht jungen Frauen, die beim Grand Slam in Berlin in Spielunterbrechungen auf dem Sand wild tanzten, schrammten hart an der Sexismus-Grenze entlang. Aber das gehört zur Show, das ist Beachvolleyball. Genauso wie die dröhnenden Rock-Rhythmen im Stadion und die spektakulären Ballwechsel. Der Grand Slam in Berlin, das war Party-Time. Attraktiver kann man eine Sportart nicht verkaufen, jedenfalls nicht für die Zuschauer vor Ort.

Nur zu Hause, vor dem Fernseher, schaltet kaum jemand ein. RTL wollte 2005 den Sport groß vermarkten, nach einem Jahr stieg der Sender, frustriert von den Quoten, wieder aus. Eurosport ist geblieben, die treue Seele, nur ist das ein Spartenkanal. Dass Beachvolleyball schlecht zu vermarkten ist, ist schon länger bekannt. Die Agentur, die seit Ende 2006 die Sportart in Deutschland beleben will, versucht’s jetzt mit einem neuen Online-Auftritt, sie verbessert den Live-Ticker, stellt Videos ins Internet und denkt daran, eine Show von Pro 7 auf dem Beachgelände auszustrahlen. Alles gute Überlegungen. Aber letztlich hängt alles daran, ob man mit deutschen Stars das Fernsehen locken kann. David Klemperer und Eric Koreng boten gestern einen grandiosen Auftritt, keine Frage. Das ist schön, aber das wird nicht reichen. Um Beachvolleyball interessant zu machen, müssen sie das Ganze wiederholen, auf einer anderen Plattform: 2008 in Peking, bei den Olympischen Spielen.

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