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Sport: Nur weg damit!

Friedhard Teuffel über die Erfolge der deutschen Werfer in der Leichtathletik

Das mag das Ausland gerade denken: Gib den Deutschen irgendetwas in die Hand, und sie werfen es schnell so weit weg, dass es kaum noch zu finden ist. Egal, ob Kugel, Diskus oder Hammer, es funktioniert einfach immer. Auch wenn es vielleicht nicht so ankommt: Die anderen Nationen beneiden die deutschen Leichtathleten um ihre Erfolge, und möglicherweise macht man die Schlagseite bei der Medaillenausbeute auch schlechter, als sie ist. Denn Werfen setzt nicht nur plumpe Kraft voraus, sondern auch Geschick. Die Deutschen haben in den Wurfdisziplinen seit vielen Jahren ausgezeichnete und vor allem technikverliebte Trainer, gut organisierte Trainingsgruppen und eine immer besser werdende Förderung mit Ideen durch den Deutschen Leichtathletik-Verband.

Man kann nur hoffen, dass dies wichtige Erklärungen dafür sind, dass zuletzt kein deutscher Werfer bei einer Dopingkontrolle unangenehm aufgefallen ist. Wissen kann man es nicht. Es wäre jedenfalls ein doppelter Triumph, wenn saubere deutsche Athleten beim Werfen gewinnen, weil das Unrechtsbewusstsein in Sachen Doping in anderen wurfstarken Ländern wie Russland, Weißrussland und Ungarn nicht besonders stark ausgeprägt ist. Die deutschen Leichtathleten dürfen sich nun also unter Vorbehalt freuen.

Nur eines sollten sie noch wissen. So schön diese Erfolge sind und so gleichberechtigt die Würfe neben den anderen Disziplinen stehen: Mit jeder erworfenen Medaille steigt die Sehnsucht nach einem Erfolg im Laufen oder Springen.

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