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Sport: Nur wenige können den Glanz dieses Ereignisses sehen - dank Pay-TV (Kommentar)

Heute abend wird wieder ein Golden-League-Meeting stattfinden. Es ist bereits das vierte dieser hochkarätigen Serie.

Heute abend wird wieder ein Golden-League-Meeting stattfinden. Es ist bereits das vierte dieser hochkarätigen Serie. Doch der goldene Glanz dieser Leichtathletik-Veranstaltungen wird weitgehend ausgeblendet. Wer die ersten sechs Meetings der Golden League im Fernsehen verfolgen möchte, der muss für monatlich 59,90 DM den Pay-TV-Sender "Premiere digital" abonnieren, der die Rechte an der exklusiven Liga besitzt. Nun hat die Leichtathletik in den letzten Jahren in Deutschland zwar mühsam wieder an Prestige und Ansehen gewonnen, doch das bedeutet noch lange nicht, dass der interessierte Zuschauer bereit ist, knapp 60 Mark monatlich für ein paar Stunden TV-Unterhaltung zu zahlen.

Die weitgehende Unsichtbarkeit der traditionell hochklassigsten Meetings der Saison birgt auch eine Gefahr. Denn förderlich für die Popularität der Sportart ist diese Situation nicht. Gerade hierzulande, wo viele internationale Sportfeste stattfinden und die IAAF in Zukunft wieder Weltmeisterschaften ausrichten möchte, können Veranstalter und Vereine schnell zu den Leidtragenden werden. Dies kann weder im Interesse der IAAF noch der Vermarktungsagentur ISL und auch nicht der öffentlich-rechtlichen TV-Sender sein, die wiederum bei den internationalen Meisterschaften auf hohe Einschaltquoten bauen.

Es ist bezeichnend, dass das einzige deutsche Meeting der Golden League finanzielle Einbußen wohl in Kauf nimmt, um im öffentlich-rechtlichen Fernsehen präsent zu sein. Das Berliner Istaf wird in der ARD übertragen. Die Veranstalter haben die Gefahr erkannt. Hoffentlich können sie künftig mit ihren Golden-League-Partnern auch die IAAF auf den finanziell schwierigen, aber trotzdem richtigen Weg bringen.

jöwe

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