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Sport: Oben vorbei

Bremen verliert 2:3 in Bielefeld und verpasst die Tabellenspitze

Die Niederlage des FC Schalke war für Werder Bremen wie eine hübsch verzierte Einladung zum Sprung an die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga. „Es war schön anzuschauen, wie Schalke in Bochum gestrauchelt ist“, hatte Werder-Verteidiger Clemens Fritz vor der Partie in Bielefeld gesagt. Gegen die Arminia nahm auch Werder zwar an einem schön anzusehenden, mitreißenden Spiel teil, vergab beim 2:3 gegen Arminia Bielefeld aber die große Chance, Schalke an der Spitze abzulösen. Bremen liegt weiter zwei Punkte hinter Schalke, ist aber nur noch Dritter, einen Zähler hinter dem VfB Stuttgart.

„Wenn man die großen Ziele erreichen will, muss man souveräner auftreten und darf sich solche Aussetzer nicht erlauben“, sagte Werder-Geschäftsführer Klaus Allofs. „Schalke hat es uns negativ vorgemacht, aber wir haben es leider nachgemacht. Aber es ist noch nicht gelaufen, wir werden weiter angreifen, allerdings müssen wir besser spielen.“ Den Siegtreffer für den kampfstarken Abstiegskandidaten erzielte Christian Eigler in einer hochdramatischen Schlussphase. Zuvor hatten Heiko Westermann und Jonas Kamper die Ostwestfalen zweimal in Führung gebracht. Miroslav Klose und Hugo Almeida stellten vorübergehend den Gleichstand wieder her.

Spielt er oder spielt er nicht? Das war vor dem Anpfiff die Frage, die Bremen fast so bewegte wie die neue Lage an der Tabellenspitze. Werder-Trainer Thomas Schaaf hatte zunächst offen gelassen, ob er Miroslav Klose aufbieten werde. Zwischen dem Torjäger und der Klubführung war es in der vergangenen Woche zu atmosphärischen Störungen gekommen, weil Klose, ohne Absprache mit seinem Arbeitgeber, ein zwanzigminütiges „Informationsgespräch“ mit Vertretern des FC Bayern führte. „Wir werden am Sonntag die Mannschaft stellen, von der wir überzeugt sind, dass sie die Aufgabe meistert. Ob mit oder ohne Klose, wird sich zeigen“, sagte Schaaf. Es blieb bei einer Warnung an den Stürmer, der sich für sein Verhalten prompt entschuldigt hatte. Die Deutsche Fußball-Liga prüft außerdem, ob der FC Bayern gegen Transferbestimmungen verstoßen hat.

Letztlich wollte Bremen auf seinen umworbenen Nationalstürmer aber nicht verzichten: Klose gehörte wie immer der Startelf an. Der Angreifer rechtfertigte seine Aufstellung mit einem Tor. Er traf im Nachsetzen zum 1:1, nachdem der Ball zunächst von einem Abwehrspieler vor der Linie abgewehrt worden war. Kloses Tor reichte jedoch nicht, um Werder an die Spitze zu katapultieren. „Wir haben die Chance vergeben, uns ganz nach vorne zu bringen“, sagte Schaaf.

Zu Beginn hatten die Bremer ein paar Minuten abgewartet, bis sie den Weg nach vorn suchten. Diego traf mit einem Kopfball den Pfosten. Als nächster bekam der Bielefelder Mittelfeldspieler Robert Tesche die Chance zum Führungstreffer. Der Bremer Torwart Andreas Reinke parierte den Kopfball des Arminen mit einer vorzüglichen Abwehrbewegung. Bei der nächsten großen Möglichkeit für Bielefeld besaß Reinke allerdings keine Abwehrchance. Der von Schalke umworbene Verteidiger Westermann verwertete eine Freistoßvorlage von Jörg Böhme aus kurzer Entfernung mit dem Kopf zum 1:0.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit bekam Klose seine erste vielversprechende Möglichkeit. Er scheiterte an Schlussmann Mathias Hain, der auch den Nachschuss von Markus meisterte. Zehn Minuten später schloss der kurz zuvor eingewechselte Jonas Kamper zum 2:1 für die Heimelf ab. Der ebenfalls eingewechselte Hugo Almeida erzielte mit einem Kopfball abermals den Ausgleich.

Am Ende aber rückte Christian Eigler mit dem 3:2 wieder Bielefeld in das bessere Licht. Und weiter oben Schalke.

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