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Sport: Oberhausen mit Meerblick

Berlin - Robert Huth ist nun wirklich nicht zu beneiden. Erst hat der 21 Jahre alte Abwehrspieler seinen Stammplatz in der deutschen Nationalmannschaft verloren, nun wird er recht bald auch noch mit einem mulmigen Gefühl seine schicke Bleibe in London auflösen dürfen.

Berlin - Robert Huth ist nun wirklich nicht zu beneiden. Erst hat der 21 Jahre alte Abwehrspieler seinen Stammplatz in der deutschen Nationalmannschaft verloren, nun wird er recht bald auch noch mit einem mulmigen Gefühl seine schicke Bleibe in London auflösen dürfen. Huth hat nämlich gestern bekannt gegeben, dass er seinen Anstellungsvertrag beim FC Chelsea, der eigentlich eine Gültigkeit bis 2008 ausweist, vorzeitig aufgelöst hat. Im beiderseitigen Einvernehmen, wie es in solchen Fälle gern heißt. Doch so ganz freiwillig wird es nicht gewesen sein. Vor allem schon deswegen nicht, weil Huth auch erzählte, wo er sich demnächst für fünf Jahre niederlassen darf – in Middlesbrough. Die Stadt im Nordosten Englands gilt nun nicht als ausgesprochene Perle. Middlesbrough ist ein bisschen wie Oberhausen – nur mit Meerblick. Das sagt Huth so zwar nicht, aber es soll auch in Nordostengland „schöne Flecken“ geben.

Zwei Tage nach seinem 16. Geburtstag hatte er seine Heimat Berlin verlassen und war zum FC Chelsea gewechselt. „Ich hatte wunderbare sechs Jahre in London, habe eine Sprache gelernt und bin vielleicht etwas schneller erwachsener geworden“, erzählt Huth, aber nun sei er froh, dass seine Zukunft geklärt ist. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und darauf, dass ich künftig wieder regelmäßig Fußball spielen kann.“

Regelmäßig Fußball spielen und Robert Huth – das sind zwei Dinge, die einem nicht zwangläufig einfielen. In vier Spielzeiten hatte es Huth beim FC Chelsea lediglich auf 41 Einsätze gebracht. In der abgelaufenen Saison absolvierte er ganze vier Spiele über die volle Distanz. Bereits im vergangenen Herbst hatte ihm Bundestrainer Jürgen Klinsmann einen Vereinswechsel nahe gelegt, um nicht seine Nationalmannschaftskarriere zu gefährden. Huth lehnte damals das Ansinnen zunächst ab, war aber schließlich im Winter zur Besinnung gekommen. Angebote gab es von verschiedenen Vereinen der englischen Premier League. Allerdings verwehrte ihm Chelseas Trainer Jose Mourinho die vorzeitige Freigabe.

Jetzt also Middlesbrough, Tabellen-14. der abgelaufenen Saison. „Bei anderen Spitzenvereinen gibt es auch ein Überangebot an Abwehrspielern, da wäre ich in eine ähnliche Situation wie bei Chelsea gekommen“, sagt Huth. Und dann erzählt er noch, dass es nur zweieinhalb Zugstunden bis London sind. Gute Aussichten also.

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