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Das erste Mal. Mesut Özil hat gerade gegen Mailand getroffen. Foto: dpa

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Sport: Özil lässt Ronaldinho alt aussehen

Der deutsche Nationalspieler trifft beim 2:0 von Real Madrid gegen Milan und wird anschließend gefeiert

Madrid - Die Kulisse schien Mesut Özil nicht geheuer. Als der deutsche Nationalspieler zum Aufwärmen aus den Katakomben des Santiago-Bernabeu-Stadions kam, blickte er schüchtern zu Boden. Fast 90 000 Fans waren an diesem herbstlichen Abend in das Stadion von Real Madrid gekommen, um den Champions-League-Klassiker gegen den AC Mailand zu sehen. Für Özil und seinen deutschen Teamkollegen Sami Khedira war es das erste große Spiel im Trikot von Real Madrid, und ihre Anspannung war deutlich sichtbar.

Gut zwei Stunden später waren die Beiden schon deutlich entspannter. Özil und Khedira zeigten eine starke Vorstellung und trugen so maßgeblich zum 2:0 (2:0)-Sieg von Real bei. Özil erzielte dabei sogar sein erstes Tor in der Champions League. Der Neuzugang von Werder Bremen traf zum 2:0, zuvor hatte Cristiano Ronaldo die Madrilenen mit einem direkt verwandelten Freistoß in Führung gebracht.

„Real war perfekt in der Abwehr, unaufhaltsam im Angriff und haushoch überlegen im Mittelfeld“, urteilte „Marca“ beeindruckt nach dem Sieg, der deutlich höher hätte ausfallen können für das Team von Trainer José Mourinho. „Dieses Real flößt der europäischen Konkurrenz Furcht ein. Es schreitet festen Schrittes auf den zehnten Europacupsieg zu.“

Vor allem der für 16 Millionen Euro aus Bremen geholte Özil glänzte nicht nur wegen seines Premieren-Treffers in der Champions League. Der 22-Jährige führte zum wiederholten Male überragend Regie im Mittelfeld von Real und wurde bei der Auswechslung mit Ovationen bedacht. „Wir haben einfach geile Fans. Ich bin froh, endlich mein erstes Champions-League-Tor erzielt zu haben“, meinte Özil strahlend. Später stellte der schnell zum Fixpunkt in der runderneuerten Real-Elf gewordene WM-Dritte sein enorm gestiegenes Selbstbewusstsein zur Schau: „Wir sind Real Madrid und wissen, was wir können: nämlich jeden schlagen“, sagte Özil.

Auch Sami Khedira erfüllte seine zwar weniger spektakuläre, aber ebenso wichtige Aufgabe der Absicherung im defensiven Mittelfeld erstklassig. Die ebenfalls hochklassig besetzte Milan-Elf kam kaum gefährlich vor das Tor von Weltmeister Iker Casillas. „Weder Seedorf noch Ronaldinho waren ebenbürtige Rivalen für den Deutschen“, fasste „Marca“ zusammen. Real blieb unter Trainer Mourinho, der vorige Saison Inter Mailand zum Champions-League-Titel geführt hatte, zum 16. Mal in Serie unbesiegt. „Was wir gezeigt haben, war einfach fantastisch“, lobte der Coach. Tsp/dpa

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