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Internationales Flair: Zu viele Ausländer wie Wesley Sneijder (l.) darf Roberto Mancini (r.) aber nicht im Kader haben.

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Ofsayt - Die Fußballkolumne aus der Türkei: Internationale Transfer-Dramen für Galatasary

Mit neuen Einkäufen will Galatasaray Istanbul seine Saison retten. Das Problem für Trainer Roberto Mancini: Er darf nicht das Ausländer-Limit der türkischen Liga überschreiten.

Für Galatasaray Istanbul läuft es nicht rund bei der Vorbereitung auf die Champions-League-Begegnung gegen Chelsea Ende Februar. Der amtierende türkische Meister und Rekord-Titelhalter wird in der Tabelle vom Lokalrivalen Fenerbahce auf Abstand gehalten. Auch nach der Winterpause scheint sich daran nichts zu ändern, wie das 0-0-Unentschieden gegen das südostanatolische Gaziantep am vergangenen Wochenende zeigte. Zehn Punkte beträgt der Vorsprung von Fenerbahce auf den Verfolger Galatasaray. Manche meinen schon zu Beginn der zweiten Saisonhälfte, Fenerbahce habe die Meisterschaft bereits in der Tasche.

Dabei will Galatasaray zum Sturm auf die europäische Spitzenklasse ansetzen. In der Champions League ist der Club immerhin im Achtelfinale. Starspieler wie Didier Drogba und Wesley Sneijder sowie der italienische Trainer Roberto Mancini geben dem Verein internationales Flair. Vielleicht gibt es sogar ein wenig zu viel Internationales beim Club. Türkische Vereine dürfen in der Liga lediglich sechs ausländische Spieler in der Startelf und auf der Bank haben; höchstens vier weitere dürfen im erweiterten Aufgebot Platz finden.

Das schafft Probleme. So kann Mancini bisher zwei Neueinkäufe – den Brasilianer Alex Telles und den Bosnier Izet Hajrovic – nicht einsetzen, weil er sonst das Ausländer-Limit überschreiten würde.

So müssen einige andere Legionäre weichen, um Platz zu schaffen. Der Marokkaner Nordin Amrabat wird bis zum Saisonende an das spanische Malaga ausgeliehen, der Vertrag mit dem spanischen Nationalspieler Albert Riera wurde aufgelöst. Nach Presseberichten will Mancini auch den Kameruner Dany Nounkeu loswerden, angeblich laufen Gespräche mit dem Erstligisten Trabzonspor über einen Transfer. Auch der neben Galatasaray und Fenerbahce dritte Istanbuler Großverein, Besiktas, soll an Nounkeu interessiert sein.

Die große Frage lautet, ob Galatasaray sich im Gegenzug noch einen weiteren ausländischen Star zulegt. Der niederländische Verteidiger John Heitinga vom britischen Club Everton galt in den vergangenen Tagen als mehr oder weniger sicherer Neuzugang. Heitinga will Everton nach den Worten seines Managers Rob Jansen verlassen, weil er dort nicht jene Spielpraxis bekommt, die für den niederländischen Nationalspieler für die WM-Vorbereitung wichtig wäre.

Da Mancini öffentlich erklärt hat, er brauche noch einen guten Verteidiger, würde Heitinga eigentlich gut passen. Manager Jansen reiste zu Gesprächen nach Istanbul; Medien meldeten, der Deal sei so gut wie perfekt. Doch Mancini scheint anderer Ansicht zu sein. Heitinga sei nicht der Verteidiger, den er sich vorgestellt habe, sagte der Trainer laut „Hürriyet“ der Vereinsführung von Galatasaray. Darauf sei der Name Heitinga gestrichen worden. Nun müssen sich die Istanbuler beeilen, wenn sie sich vor dem Ende der Transferfrist in wenigen Tagen noch Verstärkung für die Jagd auf den Titel sichern wollen.

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