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Sport: Ohne Gegenwehr

Alba Berlins Basketballer gehen mit 81:107 in Treviso unter

Berlin. Es wird fast schon zur Tradition, wenn Alba Berlin im Palaverde antritt, dem grünen Palast von Benetton Treviso: Nach Spielschluss betritt ein Verantwortlicher der Berliner einen kleinen Raum. Dort, zwischen Pokalen und Mannschaftsfotos der Gastgeber, wartet er darauf, dass der Computer das Scouting ausspuckt. Wenn er den Statistikzettel schließlich in der Hand hält, ist dort eine ganz, ganz heftige Niederlage vermerkt. So war das im vergangenen Jahr (71:100) und so war das auch am Donnerstagabend, als Alba Berlin in der Euroleague beim Tabellenführer der Gruppe A mit 81:107 (37:56) ohne jede Chance war.

Albas vierte Niederlage in der Euroleague in Serie senkt die Chancen auf das Weiterkommen auf ein Minimum. Die Berliner stehen mit drei Siegen und sieben Niederlagen auf Rang sechs und müssten schon alle verbleibenden vier Spiele gewinnen, um noch in die Zwischenrunde aufzusteigen. Die Art und Weise, wie Alba gestern in Treviso unterging, machte keine Hoffnung auf einen erfolgreichen Endspurt.

Bereits im ersten Viertel hatte Alba das Spiel verloren. 13:30 lag die Mannschaft von Trainer Emir Mutapcic nach acht Minuten zurück, was angesichts der Qualität des italienischen Tabellenführers bereits ein aussichtsloser Rückstand war. Nach John Celestands Dreipunktewurf beendet Alba das erste Viertel beim Stand von 16:30. „Unsere Defense hatte in dieser Phase kein Europaliga-Niveau“, sagte Manager Carsten Kerner. Treviso hat in dieser Saison noch kein Spiel in eigener Halle verloren, und auch gegen Alba gaben sich der Klub keine Blöße. 58 Prozent aller Würfe der Italiener fanden in der ersten Halbzeit den Weg ins Ziel, bei Alba waren es nur 39 Prozent. Die Berliner konnten zu keinem Zeitpunkt die Aufbauspieler Tyus Edney und Trajan Langdon stoppen, und so behielt Treviso bis zur Pause seinen komfortablen Vorsprung (56:37). Lediglich Marko Pesic leistete in der Offensive nach seiner Verletzungspause Gegenwehr. Mithat Demirel hatte große Mühe mit Edney und bekam kurz vor der Pause das dritte Foul gepfiffen.

Auch nach der Pause fanden die Berliner in der Verteidigung kein Rezept gegen die Italiener, die in der Euroleague erst zwei Spiele verloren haben. In der 28. Minute lag Alba 49:78 zurück, und konnte sich bereits Gedanken über das nächste Bundesligaspiel bei den Skyliners aus Frankfurt machen. „Wir fahren nicht zum Sightseeing nach Treviso“, hatte Henrik Rödl gesagt. Nach diesem traurigen Spiel muss man für die Berliner hoffen, dass sie sich dennoch wenigstens die Innenstadt angesehen haben.

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