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Sport: Ohne Hektik

Leverkusen schlägt Aufsteiger Frankfurt mit 4:1

Frankfurt - Bayer Leverkusen hat dann doch noch problemlos gewonnen. 4:1 (1:1) besiegte der Fußball-Bundesligist auswärts Aufsteiger Eintracht Frankfurt. In der zweiten Hälfte spielte Leverkusen sogar grandios. „Fußball vom Feinsten“, schwärmte Sportdirektor Rudi Völler. „Ohne Hektik“, sagte Leverkusens Routinier Bernd Schneider, habe Bayer auf den furiosen Auftakt von Frankfurt reagiert.

Aber diese Anfangsphase hatte es in sich. Und Leverkusen sah keineswegs wie der spätere Sieger aus. „Wir hätten auch 0:2 zurückliegen können“, gab Völler zu. „Denn in den ersten zwanzig Minuten hat Eintracht sensationell gespielt, und wir waren nicht auf dem Platz.“ Fast folgerichtig schoss Frankfurt nach sieben Minuten das 1:0. Nach einem Eckball von Alexander Meier traf Aleksandar Vasoski mit einem Kopfball. Doch der zu diesem Zeitpunkt völlig überraschende Ausgleich durch Dimitar Berbatow (24.) traf die Gastgeber unvorbereitet. Paul Freier konnte frei flanken, Dimitar Berbatow frei köpfen, und Frankfurts Torwart Markus Pröll verschätzte sich beim Flankenball.

Nach der Pause spielte Bayer gegen die verunsicherte Eintracht seine ganze Routine aus. Die Torjäger Berbatow und Andrey Woronin wirbelten die Eintracht-Abwehr durcheinander. Ein Fehler von Patrick Ochs, eine Flanke des neuen Brasilianers Atkinson, ein Fehlgriff von Pröll, und schon erzielte Woronin das 2:1 (48.). Nun knickte Frankfurt regelrecht ein. Schneider erzielte das 3:1 (56.), und als sich Torhüter Pröll und Abwehrspieler Marko Rehmer behinderten, nützte Jacek Krzynowek den Patzer zum 4:1 (59.).

Leverkusens Trainer Klaus Augenthaler war gleichwohl nur teilweise zufrieden. Er bemängelte die „zu statische Spielweise“ seines Teams in der ersten Halbzeit. „Aber in der zweiten Halbzeit haben wir uns gefunden und eiskalt ausgenutzt, dass die Frankfurter nach dem 2:1 zu schnell den Ausgleich wollten.“ Denn Funkel hatte drei Sturmspitzen – Jermaine Jones, Arie van Lent, Du-Ri Cha – aufgeboten. Volles Tempo nach vorne, hieß die Devise, wie in der Endphase der Zweiten Liga. Doch diese Taktik ging nur in der Anfangsphase auf. Dazu kamen Fehler von Rehmer. Der 35-malige Nationalspieler, der von Hertha BSC gekommen war, trug sein Alter als Nummer 33 auf dem Rücken und konnte der Abwehr in den entscheidenden Momenten keinen Rückhalt geben.

Auf mangelnde Erfahrung seines Teams und die Cleverness des Gegners führte Frankfurts Trainer Friedhelm Funkel den Einbruch der Eintracht nach der Pause zurück. „Daraus müssen wir schnell lernen.“ Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen seufzte: „Das war ganz schön herb.“ Und Jermaine Jones sagte frustriert: „Wir wollten zu viel und haben erlebt, dass es so nicht geht. Wir sind bestraft worden und haben Lehrgeld bezahlt.“

Hartmut Scherzer

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