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Sport: Ohne Maradona und Veron

Von Martín E. Hiller Erst wollte er und durfte nicht, jetzt darf er und wird wohl nicht kommen: Diego Maradona hat bei der japanischen Botschaft in Kuba noch kein Visum beantragt, um doch noch rechtzeitig zum letzten Gruppenspiel seiner Argentinier in Miyagi einzutreffen und seine Landsleute moralisch zu unterstützen.

Von Martín E. Hiller

Erst wollte er und durfte nicht, jetzt darf er und wird wohl nicht kommen: Diego Maradona hat bei der japanischen Botschaft in Kuba noch kein Visum beantragt, um doch noch rechtzeitig zum letzten Gruppenspiel seiner Argentinier in Miyagi einzutreffen und seine Landsleute moralisch zu unterstützen. Argentinien kann heute jedwede Hilfe brauchen und muss gegen Schweden gewinnen, um sicher im Achtelfinale zu sein.

Um das erste Vorrunden-Aus für die Südamerikaner seit 1962 zu verhindern, wird Trainer Marcelo Bielsa mehrere Umstellungen in der Manschaft vornehmen. José Chamot für Diego Placente, Matias Almeyda für Diego Simeone und Pablo Aimar – ja, Pablo Aimar wird anstelle von Juan Sebastian Veron spielen. Am Freitag landeten die meisten Pässe des Glatzkopfs beim Gegner oder im Seitenaus, woraufhin Bielsa in der Halbzeit den Mann auswechselte, den er vor der WM noch als einen der besten Fußballer der Welt bezeichnet hatte. Wenn Veron sich jetzt auf der Bank wiederfindet, stellt das gleichsam die Fortsetzung einer für ihn reichlich unglücklich verlaufenen Saison dar: Genau in dem Jahr, da der in Argentinien nur la bruja, die Hexe, genannte Mittelfeldspieler zum englischen Serienmeister Manchester United wechselte, ging bei dem Nobelklub die siegreiche Ära zu Ende, und Veron holte keinen einzigen Titel.

Teilt man allerdings Bielsas Ansicht, dürfte Veron noch mehr Gelegenheit haben, Argentinien zu Siegen zu führen. „Ich verschwende nicht einen Gedanken an eine Niederlage. Ich bin davon überzeugt, dass wir weiterkommen“, sagte der 47-Jährige. So könnte dann auch Maradona Recht behalten, der den Spielern in einem offenen Brief in der argentinischen Sportzeitung Olé versichert hatte: „Ich bin bei euch. Ich weiß, ihr werdet unsere Fahne hochhalten.“

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