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Sport: Ohne Plan B

Alba vertraut gegen Frankfurt auf bewährte Strategien, um heute das Aus in den Play-offs zu verhindern

Berlin - Luka Pavicevic einen prinzipientreuen Menschen zu nennen, wäre eine krasse Untertreibung. Alba Berlins Cheftrainer hat eine klare, unerschütterliche, nahezu starrsinnige Vorstellung davon, wie seine Mannschaft zu spielen hat. Am heutigen Sonntag müssen Albas Basketballer gegen die Frankfurt Skyliners (17 Uhr, Arena am Ostbahnhof) unbedingt gewinnen, um ein Saisonende schon im Viertelfinale der Play- offs zu vermeiden. „Ein Spielkonzept ist ein Spielkonzept“, sagt Pavicevic, dessen Team mit 0:2 in der Best-of-Five-Serie zurückliegt. „Es ist keine Option, an diesem Konzept etwas zu ändern.“ Sollten die Berliner das heutige Spiel verlieren, würde Alba zum zweiten Mal in Folge die Finalserie der Bundesliga und den Meistertitel verpassen; das im Europapokal so erfolgreiche Spielprinzip des Serben wäre erneut an der nationalen Konkurrenz gescheitert. Mit einem Sieg würde sich Alba ein viertes Spiel und die Chance zum 2:2-Ausgleich verdienen.

Am vergangenen Sonntag unterlagen die Berliner in eigener Halle mit 71:76, am Donnerstag folgte ein 63:76 in Frankfurt, bei dem sich die Gastgeber zwischenzeitlich in einen Rausch spielten. In der heute wahrscheinlich sehr gut gefüllten Großarena müssen die Berliner nun versuchen, das Selbstbewusstsein der Skyliners zu zerstören. „Die Frankfurter sind locker“, sagt Albas Sportdirektor Henning Harnisch. „Man hat es selten, dass es beim Gegner in einem Spiel sechs oder sieben Situationen gibt, in denen der Dreier in der letzten Sekunde reinfällt.“ Dieser gute Rhythmus werde nicht von selbst aufhören, glaubt Harnisch: „Wir müssen das brechen.“ Als Grundlage dafür sieht er „die guten, positiven Phasen der Saison“, in denen Alba europäische Spitzenteams wie Bizkaia Bilbao oder Hapoel Jerusalem vor unlösbare Probleme stellte. „Für uns spricht unsere Kompaktheit“, sagt Harnisch. „Und dass wir defensiv und offensiv einen klaren Plan haben.“

Dieser klare Plan war auch im zweiten Spiel der Serie zu sehen – allerdings haperte es bei der Ausführung. „Unser Problem war, dass wir unsere guten Bemühungen nicht abschließen konnten“, sagt Pavicevic. „Daran haben wir in den letzten Tagen gearbeitet.“ Im Angriff hatten die Berliner zuletzt mit schlechten Wurfquoten zu kämpfen, in Albas eigentlich guter Verteidigung fanden die geduldigen Frankfurter zu oft doch noch die entscheidende Lücke. „Und wenn sie keine Lücke gefunden haben, haben sie trotzdem noch die Inspiration und die kreativen Lösungen gefunden, um irgendwie zu punkten“, sagt Pavicevic. Diese kreativen Lösungen vermisste man auf Seiten der Berliner zuletzt.

Frankfurts Spielmacher Pascal Roller glaubt nicht, dass die teilweise sensationellen Treffer seiner Mannschaft am Donnerstag den Unterschied ausgemacht haben. „Ja, wir haben schwierige Würfe getroffen. Deswegen wurde das Ergebnis so deutlich“, sagt Roller. Aber auch ohne diese Treffer habe sein Team gute Chancen gehabt, das Spiel zu gewinnen: „Alba hat bisher kein Mittel gefunden, um uns zu stoppen.“ Die Skyliner hätten einige kleine Veränderungen in ihrer Taktik vor dem heutigen Spiel vorgenommen, sagt Roller. Welche möglichen Kniffe ihn auf Seiten der Berliner erwarten, ist ihm vergleichsweise egal: „Wir können nicht sagen, was Alba sich hat einfallen lassen. Das werden wir erst im Spiel sehen.“

Luka Pavicevic spricht von „Variationen“ und „Optionen“, die er mit seinen Spielern in den letzten Trainingseinheiten durchgegangen ist. Ansonsten ist für ihn die Vorgabe an seine Mannschaft aber klar: „Wir werden auf dem, was wir tun, beharren, bis wir uns durchsetzen.“

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