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Sport: Ohne Training Weltklasse

Irina Mikitenko wird über 5000 m Siebte

Die Weltrekordlerin Elvan Abeylegesse (Türkei) hatte sie hinter sich gelassen, eine Äthiopierin überholt, beide Chinesinnen geschlagen, und die Cross-Weltmeisterin Edith Masai (Kenia) war schon vorher ausgestiegen. Irina Mikitenko hat sich im olympischen 5000-m-Finale glänzend geschlagen. Als Siebente kam die aus Kasachstan stammende Läuferin, die seit 1998 die deutsche Staatsbürgerschaft besitzt, nach 15:03,36 Minuten ins Ziel. Damit dürfte sie die einzige Deutsche bei Olympia bleiben, die im Laufbereich noch mit der Weltklasse mithalten konnte, auch wenn die Äthiopierin Meseret Defar (14:45,65 Minuten) auf Platz eins weit weg war. „Es war schon ein tolles Gefühl, dass ich auf der letzten Runde eine Läuferin nach der anderen noch überholt habe“, sagte Irina Mikitenko.

Mitte Mai war das Gefühl alles andere als toll. Im Höhentrainingslager in Flagstaff hatte sie einen schwerwiegenden Fehler gemacht: zu viel trainiert. „Ich bin einige Einheiten in der Höhe zu schnell gelaufen.“ Dadurch entstand ein Eisenmangel, der Körper brauchte Ruhe, um sich wieder zu erholen. „Ich durfte sechs Wochen lang nicht trainieren – ab Ende Mai und den ganzen Juni hindurch“, erzählte Irina Mikitenko. Bei Olympia machte sie erst die Bahnrennen Nummer drei und vier in dieser Saison. Schon in den vergangenen Jahren hatte Irina Mikitenko immer wieder Pech. Vor vier Jahren in Sydney war sie noch Fünfte über 5000 m. Doch nachdem sie ein Jahr später diese Platzierung auch bei der WM erreicht hatte, lief nichts mehr. Aufgrund einer Verletzung an der Patellasehne im Knie hatte sie operiert werden müssen. Über ein Jahr lang konnte Irina Mikitenko keine Wettkämpfe bestreiten. Und auch im vergangenen Jahr bei der WM in Paris war sie nicht richtig fit und schied im Vorlauf aus.

Doch nach ihrem Rennen in Athen blickt Irina Mikitenko wieder optimistisch in die Zukunft. Im nächsten Jahr möchte sie sich stärker auf die Langstrecken konzentrieren und ihr Glück im Marathon versuchen. Da ist es vielleicht hilfreich, dass sie in der Vergangenheit auch schon mit der Marathon-Weltrekordlerin Paula Radcliffe trainierte. Bis zu 180 Trainingskilometer absolviert sie Woche für Woche – eine gute Grundlage für das Marathondebüt.

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