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Sport: Oktay Urkal steht am 19. Februar gemeinsam mit Ulrich im Mittelpunkt eines Boxabends in Berlin

Wie die Ritter der Tafelrunde sitzen die vier Profis aus dem Hamburger Boxstall Universum am Pressekonferenztisch um sich den Untergebenen zu präsentieren. Der Grund: König Artur bittet zum Kampf.

Wie die Ritter der Tafelrunde sitzen die vier Profis aus dem Hamburger Boxstall Universum am Pressekonferenztisch um sich den Untergebenen zu präsentieren. Der Grund: König Artur bittet zum Kampf. Die Rede ist von Artur Grigorian, der sich am 19. Februar im Hotel Estrel Convention Center im WBO-Weltmeisterschaftskampf dem Italiener Sandro Casamonica im Leichtgewicht der Titelverteidigung stellt. Der Spitzname König Artur ist allerdings eine sehr freie Interpretation des 32-jährigen Usbeken für die Shakespear-Figur des King Arthur. Sie steht aber bezeichnend für die Furchtlosigkeit und die Stärke Gregorians, der von sich gesagt hat, ihn könne keiner schlagen.

Anders als in Shakespeares Sage sitzt allerdings eine Frau mit am Tisch der furchtlosen Ritter. Regina Halmich ist die wohl erfolgreichste deutsche Preisboxerin und wird sich im Vorprogramm eines langen Kampfabends vor vermutlich 4000 Zuschauern in ihrer 17. Verteidigung des WIBF-Weltmeisterschaftstitels präsentieren. Sie tritt gegen die in Deutschland selbst Experten nahezu unbekannte Ungarin Krisztina Poropszki im Junioren-Fliegengewicht an. Halmich hält sie aber für eine starke Gegnerin, die auf keinen Fall unterschätzt werden dürfe. Bis es zum Kampf kommt, wird sie aber gemeinsam mit den Klitschko-Brüdern, Darius Michalczewski, Gregorian sowie den Berlinern Oktay Urkal und Thomas Ulrich ins Trainingslager auf Gran Canaria fliegen. Für die beiden Berliner ist der Aufenthalt auf den Kanaren besonders entscheidend, weil auch sie noch richtige Ritter werden wollen.

Thomas Ulrich trifft im Kampf um den WBO-Intercontinantal-Titel auf den US-Amerikaner Dominick Carter. Dieser Kampf ist direkt unterhalb der WM angesiedelt und gilt als Test für eine solche. Für Ulrich würde ein Erfolg bedeuten, dass er vielleicht noch in diesem Jahr um den WM-Gürtel kämpfen dürfte.

Oktay Urkal würde das liebend gern gleich tun, muss sich nun aber erst mit einer Europameisterschaft begnügen. Im Amateurlager konnte er zwar unter anderem die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Atlanta gewinnen, aber im Profitum bisher noch keine Bäume ausreißen. Er steht also unter Druck und zusätzlich mit dem Kampf gegen Mikhail Kriwolapow vor einer schweren Aufgabe, denn der Russe unterlag bisher erst einmal. Dennoch kam die Aufgabe etwas überraschend. Erst am Montag erfuhr Urkal von seinem Glück. "Die kamen rein und sagten, sie hätten eine Überraschung. Danach war ich ganz schön aufgeregt und habe gleich angefangen noch härter zu trainieren. Vielleicht klappt es ja danach wenigstens mit einem WM-Kampf", sagt der Kreuzberger, der heute seinen 30. Geburtstag feiert. Der Titel im Superleicht-Gewicht ist vakant, weil der dänische Europameister Damgaard den Termin der Pflichtverteidigung aus Gewichtsgründen nicht einhalten konnte und ihm der Titel aberkannt wurde.

Für die Universum-Boxer steht nach bisherigem Aufbautraining nun die Zeit des Sparrings, des Spezialtrainings und der Gegnerbeobachtung an. Am 19. Februar wird es dann aber heißen: Ring frei für Halmich, Urkal, Ulrich und König Artur, mit harten Schlägen für die Gegner - ganz unritterlich.

Ingo Wolff

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