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Sport: Oliver Schröder geht

Der Mittelfeldspieler lehnt Herthas Angebot ab

Berlin - Dieter Hoeneß ist ein Mensch, der Wert auf angemessene Umgangsformen legt. Gestern Nachmittag bekam der Manager von Hertha BSC einen Anruf des Spielerberaters Norbert Nasse, der im Auftrag seines Mandanten Oliver Schröder eine wichtige Nachricht zu überbringen gedachte. Hoeneß bestand jedoch darauf, dass Schröder ihn selbst anrief. Kurz darauf teilte der Mittelfeldspieler seinem Vorgesetzten telefonisch mit, dass er Herthas neues Vertragsangebot nicht annehmen wird. Nach nur zwei Jahren in Berlin wird Schröder den Verein am Ende der Saison wieder verlassen.

„Das hat mich schon überrascht“, sagte Hoeneß. „Wir haben ihm ein gutes Angebot gemacht.“ Bisher hatte Herthas Manager immer den Eindruck erweckt, dass der Vertragsabschluss mit Schröder reine Formsache sei. Schröder, 25 Jahre alt, ist gebürtiger Berliner. Schon sein Vater hat für Hertha gespielt, er selbst wechselte bereits 1998 vom Spandauer BC in Herthas Jugend und hat in der zweiten Mannschaft des Vereins unter dem heutigen Cheftrainer Falko Götz trainiert. Zwischen 2002 und 2004 war Schröder an den 1. FC Köln ausgeliehen.

„Ich bedaure das“, sagte Hoeneß über Schröders Entscheidung. „Olli ist ein feiner Kerl und ein solider Spieler. Aber man muss das respektieren.“ Schröders solide Fähigkeiten waren zuletzt bei Hertha wieder stark gefragt. In den vergangenen sechs Spielen, davon die letzten fünf ohne Niederlage, stand der defensive Mittelfeldspieler jedesmal in der Anfangself.

Hoeneß sagte, er habe mehrmals mit Schröders Berater Nasse zusammengesessen, „wir sind ihm als Geste noch ein Stück entgegengekommen“. Offenbar habe Schröder aber ein besseres Angebot vorliegen. Norbert Nasse berichtete, dass sein Mandant auf jeden Fall in der Bundesliga bleiben werde. Es gebe mehrere Interessenten. Die Entscheidung soll innerhalb der nächsten drei Wochen fallen. Möglicherweise ist Eintracht Frankfurt ein Kandidat. Trainer Friedhelm Funkel kennt Schröder aus gemeinsamen Kölner Zeiten und wollte den Mittelfeldspieler schon im Sommer verpflichten. sth

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