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Sport: Olympia: Eröffnungsfeier ohne Bönisch

Judoka protestiert gegen Chinas Tibetpolitik

Potsdam/Hamburg - Judo-Kämpferin Yvonne Bönisch hat als erste deutsche Olympiasiegerin den Verzicht auf die Teilnahme an der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking angekündigt. Damit und mit einem Symbolband am Handgelenk will sie gegen Menschenrechtsverletzungen in Tibet protestieren. „Ich werde Zeichen setzen und nicht an der Eröffnungsfeier teilnehmen“, sagte sie am Dienstag im ZDF. Einen Wettkampf-Boykott schloss Bönisch für sich aber aus. „Für jeden Sportler ist es das Größte, bei Olympischen Spielen teilzunehmen. Und wenn jetzt boykottiert werden würde, würden tausende Träume platzen“, sagte die Potsdamerin. Zuvor hatte schon Fechterin Imke Duplitzer über einen Teilnahmeverzicht bei der Eröffnungsfeier nachgedacht.

Frankreichs Olympiastartern hingegen ist jegliche Art von Protest verboten. Die Sportler wollten den Schriftzug „Für eine bessere Welt“ zusammen mit den olympischen Ringen und dem Wort „Frankreich“ am Trikot tragen, um vor dem Hintergrund des Tibet-Konflikts in China für die Menschenrechte einzutreten. „Man kann keinen Anstecker für eine andere Sache tragen“, dies widerspreche der olympischen Charta, erklärte Henri Sérandour, Präsident des französischen Nationalen Olympischen Komitees, im „L'Equipe TV“. Dagegen hatte der französische Sport-Staatssekretär Bernard Laporte den Plan der Sportler unterstützt.

Das US-Team will in Peking auf politische Äußerungen verzichten. Diesen Standpunkt vertrat die Mehrheit der amerikanischen Athleten zu Beginn der US-Medientage in Chicago. „Die Spiele sind für mich heilig. Das ist etwas, das nicht gestört werden sollte“, betonte Turn-Olympiasieger Paul Hamm. Athleten aus dem sogenannten Team Darfur haben das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu einer klaren Stellungnahme in der Frage der freien Meinungsäußerung bei Olympia aufgefordert. Das Team Darfur will dazu beitragen, die Weltöffentlichkeit auf den Bürgerkrieg in der westsudanesischen Krisenregion aufmerksam zu machen. Der internationalen Koalition gehören mehr als 280 Athleten aus 51 Ländern an. dpa

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