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Sport: Olympia-Nominierung: Spätstarter in Dortmund

Das Stadion "Rote Erde" wird für Deutschlands Leichtathleten zu einem Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen. "Wir erhoffen uns von Dortmund weitere Signale für Sydney", unterstrich Frank Hensel, in Personalunion Generalsekretär und Leistungssportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die Bedeutung der gut vierstündigen Leistungsschau beim DLV-Meeting am Sonnabend.

Das Stadion "Rote Erde" wird für Deutschlands Leichtathleten zu einem Meilenstein auf dem Weg zu den Olympischen Spielen. "Wir erhoffen uns von Dortmund weitere Signale für Sydney", unterstrich Frank Hensel, in Personalunion Generalsekretär und Leistungssportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), die Bedeutung der gut vierstündigen Leistungsschau beim DLV-Meeting am Sonnabend. Neben den Deutschen Meisterschaften am 29. und 30. Juli in Braunschweig und dem Europacup-Finale am 15. und 16. Juli in Gateshead ist das Dortmunder Sportfest die wichtigste Station für die Olympia-Nominierung. Hensel: "Die Qualifikation geht in die entscheidende Phase."

Für zahlreiche Spitzenathleten wird die Zeit langsam knapp, denn schon am 3. August benennt das Nationale Olympische Komitee (NOK) in Frankfurt seine Mannschaft für die ersten Sommerspiele des Jahrhunderts. Bisher haben lediglich 41 Männer und 29 Frauen - darunter in den starken DLV-Wurfdisziplinen allerdings oft mehr als die drei möglichen Sydney-Fahrer - die erheblich über den Normen des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF liegenden, in vielen Disziplinen zwei Mal zu erbringenden Olympia-Vorgaben des DLV erfüllt. Da ist es kein Wunder, dass der sorgenvolle Blick von Hensel dem Himmel gilt: "Hoffentlich spielt das Wetter mit, damit zumindest zahlreiche Zweiterfüllungen gelingen."

Obwohl der DLV von den angestrebten 80 Olympia-Startern derzeit weit entfernt ist, sieht Hensel noch keinen Grund zur Beunruhigung: "Angesichts der olympischen Wettkämpfe erst Ende September, haben viele Athleten ein anderes Trainingstiming gewählt." Die Verzögerung mache drei bis vier Wochen gegenüber den Jahren aus, in denen der Saisonhöhepunkt im August liege. "Auch international geht es erst jetzt langsam richtig los", verwies Hensel auf die Tatsache, dass die Weltbestleistungen Anfang Juli 2000 im Vergleich zum Vorjahr erst das Niveau von Ende Mai / Anfang Juni erreicht haben. Unter denen, die bisher ohne Olympia-Norm da stehen, sind auch prominente Namen zu finden. Heike Henkel, der Hochsprung-Olympiasiegerin von 1992, fehlen noch vier Zentimeter an der Norm (1,94 m), 400-m-As Grit Breuer war auf der Stadionrunde bisher 6/100 Sekunden (51,00) zu langsam, Nico Motchebon, der Olympia-Fünfte von Atlanta, lief über 800 m um 4/100 an der Norm (1:46,00 Minuten) vorbei, Hoffnungsträger Danny Ecker schwang sich mit dem Stab erst über 5,40 m (5,70). Deutschlands bester Hochspringer, der Weltmeisterschafts-Dritte Martin Buß, hat verletzungsbedingt noch gar keine "Hausnummer". Er musste seinen Start in Dortmund wegen Achillessehnenbeschwerden kurzfristig absagen. Auch Weitspringerin Heike Drechsler (ABC Ludwigshafen) und Kugelstoßer Oliver-Sven Buder (TV Wattenscheid) verzichten auf Grund gesundheitlicher Probleme. Ganz aus dem Olympia-Rennen sind auf Grund langwieriger Verletzungen Stabhochspringer Andrej Tiwontschik, der Olympia-Dritte von Atlanta, und Rüdiger Stenzel (1500 m). Deutlich sichtbar wurden in der ersten Hälfte des Olympia-Jahres die großen DLV-Schwächen. In neun Einzeldisziplinen, darunter der Männer-Sprint von 100 bis 400 m sowie bei den Frauen Hürdensprint und Dreisprung, ist noch keine Norm erfüllt worden.

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