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Sport: Olympische Disziplin

Schily fordert eine „kompakte Bewerbung“ für die Spiele 2012

Berlin. Bundesinnenminister Otto Schily fordert eine klare Linie und mehr Disziplin bei der Organisation der deutschen Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2012 in Leipzig. „Es muss alles aus einem Guss sein“, sagte Schily nach einem Treffen mit Spitzenfunktionären des deutschen Sports in Berlin. Der für Sport zuständige Minister mahnte alle an der Bewerbung Beteiligten, die Diskussionen um „persönliche Eitelkeiten und regionale Sonderwünsche“ zu beenden.

In den vergangenen Wochen hatte es in der Bewerbungsgesellschaft Querelen um die Besetzung des Geschäftsführerpostens und die Konzeption der Bewerbung mit verschiedenen Wettkampfstätten gegeben. Schily sprach sich dafür aus, die Kandidatur entsprechend den Vorgaben des Internationalen Olympischen Komitees kompakter zu gestalten. Lokale Interessen wie die der sächsischen Städte Dresden und Riesa, die in den bisherigen Planungen als Schauplätze der Olympischen Spiele vorgesehen sind, hätten hinter dem Gesamtkonzept zurückzustehen. „Dies ist eine Bewerbung Deutschlands mit dem Standort Leipzig im Freistaat Sachsen“, sagte Schily, der mit dem Treffen auf Kritik der Sportverbände reagiert hatte, die sich zu wenig über die Bewerbung informiert fühlten. Schily, der Mitglied im 15-köpfigen Aufsichtsrat der Bewerbungs-GmbH ist, kündigte an, eine entscheidende Rolle bei wichtigen Fragen zu spielen. „Ich nehme an Entscheidungen teil und nicht an deren Beglaubigung. Ich bin kein Notar.“

Vor der heutigen Aufsichtsratssitzung der GmbH bahnt sich ein Kompromiss um die umstrittene Berufung von Mike de Vries zum Geschäftsführer an. Der Marketingexperte, Wunschkandidat vom Präsidenten des Nationalen Olympischen Komitees, Klaus Steinbach, stieß in Leipzig und bei der sächsischen Landesregierung auf Widerstand. De Vries soll nun zur Deutschen Sport-Marketing GmBH wechseln und dort für die Vermarktung der Bewerbung zuständig sein.

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