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Olympische Winterspiele 2014: Klammer soll Salzburg-Bewerbung retten

Österreichs Ski-Idol Franz Klammer soll nach dem Rücktritt von Fedor Radmann Salzburgs Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2014 retten.

Salzburg - Der Abfahrts-Olympiasieger von 1976 in Innsbruck soll das neue "Gesicht der Bewerbung" werden, erklärten Salzburgs Bürgermeister Heinz Schaden und der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees von Österreich (ÖOC), Leo Wallner, am Montag vor Journalisten in Salzburg. Zuvor war bekannt geworden, dass Radmann aus gesundheitlichen Gründen sein Amt als Chef des Bewerbungskomitees abgegeben hat.

Der 62 Jahre alte gebürtige Berchtesgadener erläuterte mit Tränen in den Augen bei einer Pressekonferenz die Gründe der zum Ausscheiden führenden gesundheitliche Probleme: Er habe sich einfach zu viel zugemutet. Zugleich unterstrich Radmann, dass sein Engagement für Salzburg "kein geschäftlicher Auftrag, sondern Leidenschaft und tiefste Überzeugung" gewesen sei. Er bleibe der Bewerbung, die auch die Bob- und Rodelbahn am Königssee einschließt, aber "als Freund" erhalten.

Klammer soll repräsentieren

Die Stelle Radmanns wird zwar zunächst ausgeschrieben, doch ließen Schaden und Wallner keinen Zweifel daran, dass Klammer der neue Mann an der Spitze sein wird. Er solle Salzburgs Bewerbung vor allem international repräsentieren. Klammer ist mit 25 Siegen noch immer der erfolgreichste Abfahrer der Weltcup-Geschichte.

Radmann wurde von den Salzburger Verantwortlichen mit höchstem Lob verabschiedet. "Er hat der Bewerbung national wie international zum Durchbruch verholfen", erklärte Schaden. Auch Wallner bedauerte den Rücktritt des "ganz exzellenten Mannes", man habe aber in Klammer einen wahren Sympathieträger gefunden.

Evaluierungskommission besucht Salzburg im März

Der scheidende Bewerbungschef bezeichnete die Ausgangsposition Salzburgs knapp ein halbes Jahr vor der Vergabe der Spiele durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) am 4. Juli in Guatemala-Stadt als sehr gut. Für die Entscheidung durch die IOC-Vollversammlung, die durch den Prüfungsbesuch der Evaluierungskommission vom 14. bis 17. März in der Mozart-Stadt vorbereitet wird, habe Salzburg "sehr gute Verbündete".

Neben dem österreichischen Kandidaten sind noch das südkoreanische Pyeongchang und das russische Sotschi im Rennen um die Winterspiele in sieben Jahren. Vom Ausgang der IOC-Abstimmung im Juli hängt auch ab, ob sich der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit München um die Winterspiele 2018 bewerben wird. Beim Erfolg eines europäischen Kandidaten in Guatemala-Stadt wäre eine München-Bewerbung vier Jahre später praktisch ohne Chance.

Radmann war an die Spitze des Salzburger Bewerbungskomitees berufen worden, nachdem im März vergangenen Jahres Vorgänger Toni Schutti abgetreten war. Der Bayer hatte erhebliche Anteil daran, dass der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den Zuschlag zur Ausrichtung der Weltmeisterschaft 2006 erhalten hatte. Er gehörte dem WM-Organisationskomitee zunächst als Vizepräsident und später als Kulturberater an. (tso/dpa)

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