zum Hauptinhalt
Andrea Petkovic sagt wegen einer Fußverletzung ihre Olympia-Teilnahme ab.

© dpa

OP nach Fußverletzung: Petkovic: Keine Olympiateilnahme

Sie war eine Medaillenhoffnung. Nun muss Tennisspielerin Andrea Petkovic verletzungsbedingt ihre Olympia-Teilnahme absagen. Sie habe auf ihren Körper hören müssen, sagte die Hessin. Ihr „Lebenstraum“ ist damit geplatzt.

Der Olympia-Traum von Andrea Petkovic ist geplatzt. Die Medaillenhoffnung musste ihre Teilnahme an den Sommerspielen in London (27. Juli bis 12. August) absagen. Wie die 24 Jahre alte Tennisspielerin am Mittwoch mitteilte, hat sie nach einer Fußverletzung noch zu große Formdefizite. Für Petkovic ist das ein Schock. Am Montag hatte sie noch mit Teamkollegin Angelique Kerber und Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner die Einkleidung absolviert.

„Mir blutet das Herz“, erklärte Petkovic. „Die Olympischen Spiele sind ein Lebenstraum von mir und ich habe alles gegeben, um dabei sein zu können. Aber es wäre einfach zu unvernünftig, es doch zu versuchen“, meinte sie weiter. „Ich muss auf meinen Körper hören. 2016 in Rio bekomme ich hoffentlich nochmal eine Chance.“

Petkovic hatte sich nach einem doppelten Bänderriss im April beim WTA-Turnier von Stuttgart einer Operation unterzogen. Ihr Fuß ist den Angaben zufolge aber noch nicht stabil genug für den Rasen von Wimbledon. Auch in der Fitness habe sie noch Defizite, die in der kurzen Reha-Zeit nicht aufgeholt werden könnten. In Absprache mit den Ärzten entschied sich die Darmstädterin daher, auf eine Teilnahme zu verzichten. Wann die Weltranglisten-18. wieder in den Wettkampfbetrieb einsteigt, sei derzeit noch offen. Rittner zufolge sind jetzt die US Open das Ziel.

Nach Angaben der Fed-Cup-Teamchefin wurde der Olympia-Verzicht übereinstimmend getroffen. „Wir haben das gestern Abend bei einem gemeinsamen Abendessen gemeinsam entschieden“, sagte Rittner. „Wir wollen keine Folgeverletzung riskieren, weil die Grundfitness einfach noch nicht da ist.“ Man habe „schweren Herzens Vernunft walten lassen“.

Der Deutsche Tennis Bund (DTB) möchte nun Mona Barthel (Neumünster) im Einzel nachnominieren, im Doppel an der Seite von Julia Görges soll Anna-Lena Grönefeld (Nordhorn) auflaufen. Die nötigen Kriterien des Internationalen Tennis-Verbandes (ITF) seien erfüllt, sagte Rittner. DTB-Sportdirektor Klaus Eberhard habe die Personalien bereits beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) vorgeschlagen. Eine Entscheidung fällt Rittner zufolge am Freitag. Das Damen-Team soll am Dienstag in London ankommen.

Petkovic hatte bereits Anfang Juni betont, für ihren „großen Traum“ nicht alles riskieren zu wollen. „Olympia ist, glaube ich, noch realistisch“, sagte die gebürtige Bosnierin damals. „Aber ich werde es nicht unter allen Umständen spielen.“ Die Medaillenhoffnung hat aus ihren Rückschlägen gelernt. Sie will stärker auf ihren Körper hören. „Rasen ist schwieriger als Sand - man rutscht mehr weg“, sagte sie jüngst. Die Gefahr einer neuen Verletzung in London wäre zu groß gewesen.

Mit dem Olympia-Verzicht will Petkovic einen Schlussstrich unter ihre Leidensgeschichte ziehen. Bereits Ende 2011 hatten sie Verletzungen zurückgeworfen, im Januar musste sie die Australian Open wegen eines Ermüdungsbruchs im Rücken absagen. Dann folgte die Verletzung von Stuttgart. Nun soll die Pechsträhne für Petkovic endlich ein Ende haben. (dpa).

Zur Startseite