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Sport: Panne im Powerplay Trotz 2:3 in Krefeld bleiben die Eisbären Tabellenführer der DEL

Krefeld. Pfeifen war gestern in der Rheinlandhalle in Krefeld offiziell verpönt.

Krefeld. Pfeifen war gestern in der Rheinlandhalle in Krefeld offiziell verpönt. Toreschießen lange Zeit anscheinend auch. Denn beim Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) zwischen den Krefeld Pinguinen und dem EHC Eisbären mussten sich 4000 Zuschauer zwei Drittel lang anschauen, wie sich zwei Teams vor den Toren an Hilflosigkeit überboten. Erst in der 41. Minute hatten die Krefelder Mitleid mit ihren Fans und gingen in Führung. Ein Tor reichte aber nicht, um den Gegner aus Berlin zu bezwingen. Nach 60 Minuten stand es 2:2. Somit musste das Penaltyschießen zur Entscheidungsfindung herhalten. Das verloren die Eisbären und somit auch das Spiel mit 2:3 (0:0, 0:0, 2:2/0:1).

Vor der Partie verteilten sie bei den Krefeld Pinguinen Kondome an die Zuschauer. Nicht zum Scherz, die Verantwortlichen unterstützten den Welt-Aids-Tag rund um das Spiel mit verschiedenen Aktionen. Daher war die Stimmung in der Rheinlandhalle auch weniger aufgeheizt als sonst. Selbst die Spieler der Eisbären wurden von den Krefelder Anhängern mit freundlichen Sprechchören empfangen.

Dabei hatte sich John Gruden vor seinem ersten Auftritt in Krefeld gefürchtet. „Ich werde schon ein paar heftige Pfiffe zu hören bekommen“, hatte der US-Amerikaner gesagt. Vor zwei Jahren hatte der Kapitän der Eisbären schon einen Vertrag bei den Pinguinen unterschrieben, war dann aber doch kurz vor Saisonbeginn noch in die nordamerikanischen Profiliga NHL zu den Ottawa Senators gegangen. Gestern interessierte sich das Krefelder Publikum aber nicht für diese Geschichte, während der gesamten Spielzeit gab es nicht einen einzigen Pfiff gegen die Eisbären. Jubeln war natürlich erlaubt, allerdings hatten die Fans der Pinguine dazu zwei Drittel lang keinen Grund.

Das schnelle dritte Drittel

In einem durchaus passablen und temporeichen Spiel gab es lange kaum Torszenen und wenn, dann zunächst nur vor dem Tor von Robert Müller. Der Nationaltorhüter in Diensten der Pinguine hatte schon im ersten Drittel alle Mühe bei zwei Schüssen von Kelly Fairchild und David Roberts, die bei Überzahl der Berliner die besten Möglichkeiten vergaben. Auch im zweiten Drittel sollten keine Tore fallen, obwohl nun Berlins Torhüter Oliver Jonas nicht mehr über mangelnde Beschäftigung klagen konnte. Bitter war für die Eisbären indes, dass Florian Keller verletzungsbedingt in der Kabine blieb.

Was beide Mannschaften zwei Abschnitte lang versäumt hatten, holten sie im letzten Drittel im Eiltempo nach. Nur 54 Sekunden nach der zweiten Pause hatte Krefelds Verteidiger Dan Lambert Oliver Jonas bezwungen. Dies wiederum bewog die Berliner, ihren Offensivdrang zu verstärken. Das nächste Bully war kaum gespielt, da hatte David Roberts 44 Sekunden später das 1:1 erzielt. Nur zwei Minuten danach war Steve Walker zur Stelle: der Kanadier spielte zwei Gegenspieler aus und schoss den Puck schließlich durch die Schoner von Müller.

Natürlich, die 2:1-Führung der Eisbären war nicht eben komfortabel. Trotzdem, zuletzt hatten die Berliner ihre Spiele gerade in den Schlussminuten souverän über die Runden gebracht. Doch ausgerechnet bei nummerischer Überlegenheit der Eisbären durfte Krefelds Günther Oswald unbehelligt vor Oliver Jonas auftauchen und das 2:2 erzielen. Es war das erste Unterzahltor für Krefeld in der Saison und auch der letzte Höhepunkt in der regulären Spielzeit. Ärgerlich für die Eisbären, was ihr Trainer Pierre Pagé so kommentierte: „Mit dem Gegentor haben wir uns selbst geschlagen.“ Denn beim Penaltyschießen gelang Sergej Stas der entscheidende Treffer für die Pinguine. Bei den Berlinern vergaben vier Schützen. Trotz des Unvermögens bei den Penaltys – die Eisbären bleiben Tabellenführer der DEL.

Hans-Gerd Schoofs

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