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Sport: Pantelic polarisiert

Was Herthas Team über die Kritik am Stürmer denkt

Berlin - Marko Pantelic sei ein schwieriger Typ, sagt sein Mitspieler Sofian Chahed. „Aber irgendwie muss ein Stürmer halt auch so sein.“ Dieser schwierige Typ polarisiert beim Fußball-Bundesligisten Hertha BSC ein weiteres Mal. Manager Dieter Hoeneß hatte Pantelic am Dienstag aufs Schärfste kritisiert, innerhalb der Mannschaft wird das unterschiedlich bewertet. „Es gibt verschiedene pädagogische Maßnahmen – so wie früher in der Schule. Manche mussten gestreichelt und andere etwas härter angefasst werden“, sagt der Mittelfeldspieler Pal Dardai. Direkt spricht er es nicht aus, aber verwundert über das Vorgehen des Managers ist Dardai nicht. „Ich beschäftige mich eh nur mit den Spielern, die auch beim Training sind. Und Pantelic ist momentan ja nicht da“, sagt der 31-Jährige.

Andere Profis sehen den Umgang des Vereins mit Pantelic kritisch. „Wir alle haben nicht gut gespielt. Warum wird dann einer so fertiggemacht?“, fragt ein junger Spieler, der nicht genannt werden möchte. Durch die zuweilen übertriebene Körpersprache von Pantelic auf dem Platz sind manche zwar genervt. Ein fester Bestandteil des Teams ist Pantelic dennoch. Nach dem Training gehen die Profis häufig noch in ein Café in der Nähe des Stadions – Pantelic ist fast immer dabei. Der 28-Jährige selbst erzählt, dass er von zehn Spielern angerufen worden sei. „Sie alle haben mir gesagt, dass ich nichts falsch gemacht habe“, sagt er.

Der Einsatz des Angreifers im Spiel am Samstag gegen Bielefeld wird allerdings immer unwahrscheinlicher. Am Training gestern konnte er wegen seines Magen-Darm-Infektes nicht teilnehmen. Für den heutigen Mittwoch werden die Ergebnisse einer Blutuntersuchung erwartet. „Wir werden sehen, welchen Virus er hat und danach entscheiden, ob er wieder trainieren kann“, sagt Gert Schleicher, der seinen Bruder als Mannschaftsarzt von Hertha vertritt. Spekulationen darüber, dass Pantelic sich nur aufgrund der Kritik an seiner Person krankgemeldet habe, dementiert Schleicher.

Selbst bei einer heutigen Rückkehr ins Training aber stehen die Chancen für Marko Pantelic auf einen Einsatz am Samstag nicht gut. Trainer Falko Götz kündigte an, die Leistungen seiner Spieler in dieser Woche zu beurteilen und danach die Mannschaft aufzustellen. Pantelic verpasste bereits zwei Trainingseinheiten. Insgesamt ist der Trainer zufrieden mit der Einstellung seiner Mannschaft. „Die Spieler wissen, worum es geht“, sagt Götz. „Zumindest die meisten.“

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