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Paralmypics: Doppelweltmeister Georg Kreiter

Wenige hatten Monoski-Fahrer Georg Kreiter vor der WM in Kanada eine Goldmedaille zugetraut. Doch nun kehrte der Bayer sogar als Doppel-Weltmeister in die bayrische Heimat zurück

Nur wenige Tage nach der Rückkehr von seinem größten sportlichen Erfolg ist Georg Kreiter schon wieder mittendrin im Alltag. „Es ist viel Arbeit liegen geblieben, die muss ich jetzt nachholen“, sagt der Mediengestalter. „Aber Interviewanfragen gibt es doch noch einige.“

Im kanadischen Panorama krönte sich der Monoski-Fahrer zum Doppel-Weltmeister in der Super-Kombination und im Riesenslalom. Der Bayerische Rundfunk bezeichnet ihn als „Überraschungsmann“. „Mit einer Medaille habe ich schon geliebäugelt. Im Riesenslalom war ich im Weltcup auch immer auf dem Podest. Aber zwei Mal Gold? Das hätte ich mir nicht erträumen können“, sagt der 30-Jährige aus dem bayrischen Thanning.

Nach dem Super-G in der Kombination lag er auf Rang sechs, dann folgte der Slalom, mit dem sich Kreiter erst während der Saison so richtig angefreundet hatte. Gezwungenermaßen, weil wegen des oft schlechten Wetters häufig nur Slalom gefahren werden. In St. Moritz gewann er sogar einen Slalom, tankte so Selbstvertrauen.

Bei der WM in Panorama holte er in der Super-Kombi zweieinhalb Sekunden auf den führenden Österreicher Roman Rabl dann auf: „Der Kurs war schön zügig gesteckt, das war perfekt für mich. Und ich hatte keinen Druck. Meine Gegner haben schon überrascht geschaut.“

Denn Kreiter, so hieß es aus Reihen der Konkurrenz, würde sowieso nicht ins Ziel kommen. Oder nach einem guten Lauf spätestens im zweiten ausscheiden. Negativer Höhepunkt waren die Paralympics in Sotschi, als Kreiter häufig schnell fuhr, im Super-G und im Riesenslalom aber stürzte, im Slalom ausschied und in der Abfahrt lediglich Rang acht belegte. Das als maximale Frustration zu umschreiben, wäre untertrieben – das große Ziel hatte er deutlich verpasst.

Doppel-Weltmeister. Monoskifahrer Georg Kreiter.
Doppel-Weltmeister. Monoskifahrer Georg Kreiter.

© Imago

Und jetzt sofort zwei Mal Gold, die ersten Medaillen für ihn bei Großereignissen überhaupt. „Das ist schon eine Entschädigung für Sotschi. Und auch eine Bestätigung. Denn schlussendlich erinnert sich jeder nur an Medaillen. Und auch für die Förderung zählt nur das. Da ist es egal, ob du gut fährst und ausscheidest oder Vierter wirst. Nur das Podest zählt“, sagt Kreiter, der regelmäßig mit der fünffachen Sotschi-Siegerin Anna Schaffelhuber trainiert.

Bei den nächsten Paralympics 2018 in Pyeongchang in Südkorea will Kreiter endlich eine Medaille – egal welche Farbe. „Das ist mein Ziel. Daran haben auch die zwei Goldmedaillen nichts geändert.“

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