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© Uwe Steinert

Paralympics: Kurs Peking

Die deutschen Olympiateilnehmer kommen gerade zurück aus Peking, für andere Hochleistungssportler geht es jetzt erst los: Die Paralympioniken aus Berlin und Brandenburg wurden gestern verabschiedet.

Während die deutschen Olympiateilnehmer allmählich zurück nach Deutschland fliegen, packen andere Hochleistungssportler ihre Taschen für Peking: Die 170 deutschen Paralympioniken fliegen am kommenden Freitag nach China, um sich an das Klima und die Zeitumstellung zu gewöhnen, bevor am sechsten September die Spiele für die Behindertensportler beginnen. Aus Berlin sind bei den Paralympics 21 Sportler dabei, aus Brandenburg 8.

Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) gab den Athleten gestern – bei Dauerregen – im Garten des Berliner Unfallkrankenhauses ihre besten Wünsche mit auf den Weg. Die Zeiten, in denen die Paralympics ein Schattendasein geführt hätten, seien mittlerweile zum Glück vorbei. Die Berliner Leichtathletin Marianne Buggenhagen hat diese Zeiten noch miterlebt. Die kommenden Paralympics, bei denen die Krankenschwester in den Disziplinen Diskus, Kugel und Speer antritt, werden ihre fünften sein – und ihre letzten. „Das Medieninteresse ist viel, viel größer geworden“, sagte die 55-Jährige. Und an der sportlichen Spitze werde es immer enger. Deshalb hoffe sie auf eine Medaille, sei sich aber keineswegs sicher, eine zu ergattern. Aus Athen hat Marianne Buggenhagen zwei Medaillen mitgebracht: Gold im Kugelstoßen, Silber im Diskuswurf.

Athleten mit Aussichten

Für den Berliner Schwimmer Lucas Ludwig sind die Spiele in China hingegen die ersten, bei denen er antritt: Im Schwimmen, in den Disziplinen Freistil, Rücken und Lagen. Seine Konkurrenten hat er aber trotzdem fest im Blick. „Ich bin momentan zweimal Vierter der Weltrangliste, über 100 und 400 Meter Lagen. Deshalb rechne ich mir schon Chancen auf eine Bronzemedaille aus“, sagte der 19-Jährige.

Katrin Müller-Rottgardt ist nach Athen zum zweiten Mal bei den Paralympics dabei, in vier Leichtathletik-Disziplinen: Im 100-, 200- und 400-Meter-Lauf sowie im Weitsprung. Und so langsam steigt bei der Physiotherapeutin die Aufregung, auch wegen der starken Mitbewerber. „Wir liegen alle sehr eng zusammen, zwei Griechinnen, eine Kubanerin, eine Russin und ich“, sagt die 26-Jährige. In Athen hat sie die Medaillen knapp verpasst, zwei vierte und einen fünften Platz gemacht.

Besuch im Kanzleramt

Weil der Regen nach zwei Stunden noch immer nicht nachlassen wollte, hielten auch Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) und Brandenburgs Staatssekretär Burkhard Jungkamp ihre Grußworte kurz: Das Land Berlin sei stolz auf die Teilnehmer und werde mit Begeisterung zusehen, sagte Frau Junge-Reyer.

Und während sich 28 Paralympics-Teilnehmer aus Berlin und Brandenburg nach dem Ende der Verabschiedung im Unfallkrankenhaus aufwärmten – damit sie auch wirklich alle in China an den Start gehen können – ging es für den Tischtennis-Spieler Jan Gürtler anschließend noch weiter – ins Kanzleramt, wo er beim Tag der Offenen Tür von Angela Merkel begrüßt wurde. Der 38-Jährige stand gemeinsam mit der schleswig-holsteinischen Paralympionikin Kirsten Bruhn auf der Bühne – und plauderte mit der Bundeskanzlerin über die kommenden Spiele.

Mehr Berliner Sport im Blog Heimvorteil.

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