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Gute Tipps, bitte. Michael Schumacher hofft auf ein fehlerfreies Rennen. Foto: dapd

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Sport: Peinliche Pannen

Technische Defekte haben Michael Schumacher in dieser Saison schon viele Punkte gekostet.

Als er noch regelmäßig Weltmeister wurde, war Michael Schumacher so etwas wie der Glückspilz der Formel 1. Gab es damals, egal ob bei Benetton oder Ferrari, in seinem Team Defekte, dann betrafen die sehr oft seine Fahrerkollegen und nicht ihn.

Das ist lange her, inzwischen ist Schumacher alles andere als vom Glück verfolgt. Fünf Ausfälle in sieben Rennen musste er in dieser Saison schon verkraften. Davon war nur der in Barcelona selbst verschuldet. Aber die anderen: Getriebedefekt in Australien, ein nicht ordentlich montiertes Vorderrad in China, ein verschmutzter Benzinfilter in Monaco, defekte Hydraulik in Montreal. Dazu noch einige Pannen im Qualifying, die des Öfteren bessere Startplätze verhinderten.

So stehen bisher nur magere zwei Pünktchen auf Schumachers Konto. Im teaminternen Ranking liegt er deutlich hinter Nico Rosberg, der mit insgesamt 67 Punkten sogar Anschluss an die WM-Spitze mit dem führenden Lewis Hamilton hält.

Dass Schumacher ohne die vielen Pannen wesentlich besser dastehen könnte, ist natürlich keine Frage. Und dass dem Mercedes-Team die Häufung dieser Zwischenfälle inzwischen peinlich ist, auch. Zuletzt in Kanada, als Schumacher nach dem erneuten Ausfall sauer war, entschuldigte sich Teamchef Ross Brawn öffentlich bei ihm.

Beim Rennen am Sonntag in Valencia soll eine erneute Panne unbedingt vermieden werden. „Wir suchen immerzu nach Wegen, uns zu verbessern“, sagt Brawn. Und so sollen diesmal mehrere zusätzliche Techniker bei der Fehler-Vermeidung zur Seite stehen und jedes der über 8000 Teile am Auto des siebenmaligen Champions doppelt und dreifach checken. Zumindest auf dem Papier sollten klemmende Heckflügel oder nicht richtig befestigte Radmuttern damit der Vergangenheit angehören. Ob das allerdings auch in der Praxis wie geplant hilft, kann Schumacher nur hoffen.

Er selbst bleibt angesichts der Pechsträhne gelassen. Zumindest öffentlich. Er sei lange genug im Rennsport, um zu wissen, dass solche Dinge passieren. Es bringe nichts, Schuldzuweisungen zu machen: „Wir klären die Vorfälle sachlich ab. Was brächte es denn, mit dem Finger auf einen Einzelnen zu zeigen?“, sagte Schumacher. Er sei überzeugt, dass sich alle jetzt noch mehr reinhängen. Später flüchtete sich der ehemalige Weltmeister in Zweckoptimismus. „Ich habe den Mut und das Vertrauen in das Team nicht verloren“, sagte Schumacher. „Ich glaube weiter an unser gemeinsames Projekt und daran, dass wir langfristig mit Mercedes etwas Tolles auf die Beine stellen können.“

Nach Rücktritt am Ende der Saison klingt das nicht. Schumacher bleibt zwar dabei, dass eine Entscheidung über eine Vertragsverlängerung noch nicht getroffen sei, betont aber genauso, dass die bisherige Pannenserie darauf überhaupt keinen Einfluss habe. Er lasse sich da weder von einzelnen positiven noch negativen Vorfällen beeinflussen. Er und das Mercedes-Team seien sich jedenfalls einig, dass der richtige Zeitpunkt, um über die Zukunft zu reden, noch nicht gekommen ist, sagte Schumacher.

Teamchef Ross Brawn hat diese Aussagen vernommen. Er gibt sich dieser Tage trotzdem zuversichtlich, dass Schumacher mindestens noch ein Jahr dranhängt. Und vielleicht wird er ja dann auch wieder der Glückspilz, der er früher einmal war.

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