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Sport: Permanente Revolution

Stefan Hermanns über den Ligapokal, der nie bleiben darf, wie er ist

Es zählt zum Wesen des Ligapokals in Deutschland, dass er ständigen Veränderungen unterworfen ist. Man muss hinter den permanenten Neuerungen nicht unbedingt einen bis ins Letzte durchdachten Masterplan vermuten, vielmehr folgen die Veranstalter dem Prinzip Versuch und Irrtum. Eine Zeit lang tourte der Wettbewerb zur Gewinnung neuer Käuferschichten durch die deutsche Provinz, inzwischen hat es sich als lukrativer erwiesen, die Spiele in große Städte mit großen Stadien zu vergeben, die unter dem Entzug an großem Fußball leiden. Der Doppelspieltag heute in Düsseldorf ist seit Wochen ausverkauft.

Der Ligapokal hat seine Nische als hochwertiger Sommerpausenüberbrückungscup gefunden, aber er wäre eben nicht der Ligapokal, wenn die Deutsche Fußball- Liga als Veranstalter nicht schon über ein neues Format nachdächte. Die DFL plant eine Reform, die alles Bisherige übertreffen würde. Aus dem Vorbereitungsturnier könnte ein vollwertiger Wettbewerb mit bis zu 36 Vereinen werden, der sich über eine komplette Halbserie erstreckt.

Hinter solchen Überlegungen steckt der Wunsch nach mehr Einfluss, vor allem aber nach mehr Geld. Nur zu welchem Preis? Die zusätzliche Belastung ginge letztlich auf Kosten der Qualität in der Bundesliga, der Premiummarke der DFL. Zudem gibt es bereits einen Pokalwettbewerb, der durch ein fast baugleiches Konkurrenzprodukt an Wert verlieren würde. Es sagt einiges über die DFL, dass sie sich davon nicht beirren lässt. Der traditionelle Pokal gehört dem DFB.

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