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Sport: Pezzoni: „Köln wollte mich loswerden“

Bedrohter Spieler erhebt Vorwürfe gegen Ex-Klub.

Berlin - Nach seiner Trennung vom 1. FC Köln hat sich der von Hooligans bedrohte Kevin Pezzoni erstmals öffentlich zu Wort gemeldet und schwere Vorwürfe gegen den Klub erhoben. „Ich wollte nie meinen Vertrag auflösen. Der Vorschlag wurde vom Verein an mich herangetragen“, sagte der 23-Jährige der „Welt am Sonntag“. Ihm sei es vorgekommen, als ob nur „auf eine günstige Gelegenheit gewartet wurde, um mich loszuwerden“.

Er habe gehofft, dass „die Verantwortlichen sich hinter mich stellen und versuchen, mich zu schützen“, sagte Pezzoni. „Eigentlich sollte ein Verein dazu in der Lage sein, seine Spieler vor den Fans zu schützen. Das war in diesem Fall nicht so.“

Köln hatte am vergangenen Samstag erklärt, mit der Vertragsauflösung „seiner ausdrücklichen Bitte entsprochen“ zu haben. Pezzoni hat nach eigenen Angaben nur zugestimmt, weil er nicht in einem Verein bleiben wollte, der ihm in solch einer Situation die Trennung anbiete, anstatt für ihn zu kämpfen: „Meine Situation wäre ja nicht besser geworden. Wer weiß, ob nach dem nächsten schlechten Spiel die Typen plötzlich in meiner Wohnung gestanden hätten statt nur davor.“ Pezzoni war von Hooligans bedroht worden und hatte daraufhin seinen Vertrag aufgelöst.

Der Verein wies am Samstagabend die Kritik entschieden zurück. „Der 1. FC Köln hat alles getan, um Kevin Pezzoni in angemessener Weise zu schützen“, erklärte der Vorsitzende der FC-Geschäftsführung, Claus Horstmann. „Wir haben ihm jegliche Unterstützung gegeben. Die von ihm nun erhobenen Vorwürfe sind substanzlos, unangebracht und schaden ihm selbst am meisten.“ Köln führte auf seiner Homepage Beispiele auf, in denen der Verein den Verteidiger gegen Angriffe in Schutz genommen und an sein Potenzial als Fußballer geglaubt habe. Pezzoni hat sich nach FC-Angaben in einer SMS nach der Vertragsauflösung ausdrücklich für die Unterstützung bedankt. dpa

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