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Sport: Pferdesport: Volksaktie Pferd

Der Spruch von Peter Boenisch "Pferde wetten heißt Pferde retten" bringt auf den Punkt, wie Pferderennbahnen von Wetteinnahmen abhängig sind. 74 Jahre alt ist der Präsident des Union-Klubs Hoppegarten und noch nicht einmal 100 Tage im Amt.

Der Spruch von Peter Boenisch "Pferde wetten heißt Pferde retten" bringt auf den Punkt, wie Pferderennbahnen von Wetteinnahmen abhängig sind. 74 Jahre alt ist der Präsident des Union-Klubs Hoppegarten und noch nicht einmal 100 Tage im Amt. Doch was der ehemalige Regierungssprecher gestern auf der Pressekonferenz verkündete, könnte im Gerangel um die Zukunft der ehedem wichtigsten Galopprennbahn Deutschlands als Befreiungsschlag eingehen. Denn Boenisch informierte, dass es "ab sofort eine Zusammenarbeit mit den Trabrennbahnen Mariendorf und Karlshorst" geben werde. Erstes Ergebnis ist eine gemeinsame Rennwoche: Preis der Einheit am 3. Oktober in Hoppegarten, dann Trabrennen am 5. Oktober in Karlshorst und am 7. Oktober in Mariendorf. Und ab 2002 soll es keine Überschneidung mehr von Rennterminen geben. In nächtlichen Eil-Verhandlungen zwischen Boenisch und dem Berliner Traberchef Hermann Gerbaulet wurde auch die Gründung einer gemeinsamen Aktiengesellschaft beschlossen: GUT Pferdesport AG. Von einem dafür aufgelegten offenen Fond sollen Pferde gekauft werden, "deren Anteile auch normale Bürger erwerben können". Pferdeliebhaber als "Volksaktionäre". Ein anderes Vorhaben der AG wird sein, die Privatisierung Hoppegartens mit dem Projekt Horsepark zu unterstützen. Darin soll alles angeboten werden, was mit Pferden bis zum Ponyreiten zu tun hat. Bedenken einer Bürgerinitiative hoffte Horsepark-Vorreiter Bernard von Schubert gestern in der ORB-Sendung "Vor Ort" zerstreuen zu können. Denn neben dem Pferdesport-Park könnten "Events" wie Open-Air-Konzerte die Ruhe der Vorortgemeinde beeinträchtigen. Möglicherweise bis zum 1. Oktober vollzogen ist der Verkauf der insgesamt 630 Hektar durch die Treuhand-Tochter Hoppegarten GmbH an die Horsepark GmbH. Geschätzter Kaufpreis: 20 bis 30 Millionen Mark. Wie sehr übrigens auch Wetter profitieren können, machte Boenisch am Derby in Hamburg deutlich, wo 13 Zocker für den bescheidenen Einsatz von 2,50 Mark je 50 000 Mark kassierten. Nächste Gelegenheit für solche Erfahrungen bietet am Sonntag (Beginn 14 Uhr) der hochkarätigste Saisonrenntag in Hoppegarten, die mit 250 000 Mark dotierte Berlin Brandenburg-Trophy.

Ernst Podeswa

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