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Sport: Pieckenhagen verlässt Hansa: Der Torwart wechselt im Sommer ablösefrei zum Hamburger SV

"Wir werden sehr gut vorbereitet ins neue Jahr gehen und dann die nötigen Punkte holen, damit Hansa auch in der nächsten Saison in der ersten Liga spielt", sagte Friedhelm Funkel, Trainer des FC Hansa Rostock. Eine nächste Saison wird es für Martin Pieckenhagen in Rostock nicht geben.

"Wir werden sehr gut vorbereitet ins neue Jahr gehen und dann die nötigen Punkte holen, damit Hansa auch in der nächsten Saison in der ersten Liga spielt", sagte Friedhelm Funkel, Trainer des FC Hansa Rostock. Eine nächste Saison wird es für Martin Pieckenhagen in Rostock nicht geben. Der Verein bestätigte gestern, dass der 29 Jahre alte Stammtorhüter am Saisonende ablösefrei zum Bundesliga-Rivalen Hamburger SV wechseln wird. Dort soll er dem Vernehmen nach einen Vertrag bis zum Sommer 2003 unterschreiben. Am späten Sonnabendabend hatte Pieckenhagen Hansas Clubführung mitgeteilt, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag in Rostock nicht verlängert.

"Seit zwei Monaten habe ich jeden Tag überlegt, was ich machen soll", sagte Pieckenhagen gestern. "Die eine Woche neigte sich die Waage in Richtung Rostock, die andere Woche nach Hamburg. Ich war hin- und hergerissen. Letztendlich hat die größere sportliche Perspektive den Ausschlag gegeben. Mit Hamburg ist es möglich, ins internationale Geschäft zu kommen und vielleicht sogar einmal um die Meisterschaft mitzuspielen." Im gleichen Atemzug bat Pieckenhagen die Fans in Rostock um Verständnis. Beim HSV, der Pieckenhagen im Oktober ein Angebot unterbreitete, wird er Nachfolger von Jörg Butt. Butt wiederum wechselt nach dem Saisonende ablösefrei zu Bayer Leverkusen.

Pieckenhagen war 1996 vom heutigen HSV-Trainer Frank Pagelsdorf vom MSV Duisburg nach Rostock geholt worden. Mit dem Fußball begonnen hat er bei Medizin Buch. Danach spielte er beim 1. FC Union und Tennis Borussia. Unter Ewald Lienen, mit dem er schon in Duisburg zusammengearbeitet hatte, schaffte er in Rostock den Durchbruch und fand mit klaren Worten auf und neben dem Spielfeld rasch seinen Platz innerhalb der Mannschaftshierarchie. In der Saison 1989/99, als der FC Hansa eine sehr kritische Phase durchlebte, war einzig Pieckenhagen der Liebling der Fans. "Außer Piecke könnt ihr alle gehen", war damals ein oft angestimmtes Stadionlied. Doch mit Beginn der vergangenen Saison geriet auch Pieckenhagen in eine Krise. In den ersten fünf Spielen musste er 15 Gegentore hinnehmen. Der damalige Trainer Hansas, Andreas Zachhuber, setzte ihn auf die Reservebank. Fünfeinhalb Monate musste der ehrgeizige Berliner dem Routinier Perry Bräutigam (37 Jahre) den Platz zwischen den Pfosten überlassen. Anfang diesen Jahres aber, mit Beginn der Rückrunde der zurückliegenden Saison, schenkten sie Pieckenhagen wieder das Vertrauen. Bräutigam rückte in die zweite Reihe, Pieckenhagen ins Tor. Bisher bestritt der 1,86 Meter große Schlussmann 98 Bundesligaspiele. Wer in Rostock seine Nachfolge antreten wird, ist offen.

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