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Sport: Pinguine vor Augen, Adler im Sinn - Zwei Capitals-Spieler wollen ihren alten Klub wiedertreffen

Einmal Erster, zweimal nur Vierter nach der Hauptrunde und trotzdem dreimal Meister: Mike Pellegrims weiß, worauf es in den Play-offs ankommt. Schließlich war der Belgier vor seinem Engagement in Berlin bei drei Titelgewinnen der Mannheimer Adler mit von der Partie.

Einmal Erster, zweimal nur Vierter nach der Hauptrunde und trotzdem dreimal Meister: Mike Pellegrims weiß, worauf es in den Play-offs ankommt. Schließlich war der Belgier vor seinem Engagement in Berlin bei drei Titelgewinnen der Mannheimer Adler mit von der Partie. Zunächst auswärts antreten zu müssen, sei nicht unbedingt ein Nachteil, meint der Verteidiger. "In meinem zweiten Jahr in Mannheim, da haben wir bei den Eisbären gleich das erste Endspiel gewonnen, und schon waren wir im Vorteil." Es sei ähnlich wie beim Tennis, wo der Druck bei dem Spieler liege, der Aufschlag hat. Die Krefelder Pinguine haben im Viertelfinale gegen die Capitals am Freitag in der Rheinlandhalle das erste Service, Pellegrims fürchtet sich davor nicht. "Am Freitag sind die Krefelder Favorit und müssen gewinnen. Da liegt unsere Chance."

Um in der Tennis-Sprache zu bleiben: Die Situation, in welche sich die Capitals wenige Tage vor Beginn der Play-offs manövriert haben, hätte man auf dem Tennis-Court wohl als "unforced error", Fehler ohne Not, beschrieben. Der Matchball wurde am Sonnabend mit der Niederlage gegen die Eisbären vergeben. Martin Ulrich - der Österreicher wurde 1997 und 1998 mit Mannheim Meister - ärgert dies immer noch: "Wir waren auf dem Weg zu Platz vier, und der wurde vergeigt. Am Anfang der Saison haben wir gezeigt, dass wir es besser können." Der gute Start, der den Capitals seinerzeit lange die Tabellenführung bescherte, sei zum Teil auch eine Hypothek gewesen, glaubt Ulrich. Irgendwann habe sich da in den Köpfen der Spieler festgesetzt, dass man auch im Schongang gewinnen könne. Ein Trugschluss, meint der Verteidiger. "Es schlichen sich immer mehr Fehler ein." Und dann sei fast jedes Wochenende die gleiche Prozedur gefolgt. "Nach einem sehr guten Spiel kam ein katastrophales."

Aber "alles, was in den letzten Monaten passiert ist, zählt jetzt sowieso nicht mehr", meint Pellegrims. Zumal die Vorgaben ja eingehalten wurden. "Was wir erreichen wollten, haben wir geschafft. Wir wollten die Nummer eins in Berlin werden und in die Play-offs kommen." Damit allein ist niemand bei den Capitals zufrieden, Manager Roger Wittmann fürchtet nichts mehr als ein "sang- und klangloses Ausscheiden" im Viertelfinale. Was kann man machen, um einem jähen Saisonende aus dem Weg zu gehen? Die Möglichkeit des Scheiterns gar nicht erst in den Kopf lassen, sagt Ulrich.

Abseits der Eisfläche bemühen sich die Capitals um mehr Kontakt zu ihren Anhängern. Am Mittwoch können Spieler und Fans in der Universal Hall (Beginn 19 Uhr) zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder eine Play-off-Party feiern. Gegen eine weitere Festivität Ende April hätten Pellegrims und Ulrich übrigens nichts einzuwenden. Zumal beide eines doch gewaltig am Viertelfinal-Gegner stört. Statt mit Pinguinen hätten es die Verteidiger der Capitals lieber mit Adlern zu tun gehabt. "Das wäre doch witzig gewesen", meint Ulrich. Nun müssen der Belgier und der Österreicher, ein erfolgreiches Abschneiden der Berliner und Mannheimer in Viertel- und Halbfinale vorausgesetzt, noch ein paar Wochen warten, bis es lustig werden könnte. Frühestens am 22. April dürfen Pellegrims und Ulrich bei ihrem ehemaligen Arbeitgeber im Mannheimer Friedrichspark antreten - im Finale.

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