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Die klassische Lösung. Bayerns zentraler Angreifer Mario Mandzukic. Foto: dpa

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Sport: Plan B – Brechstange

Mario Mandzukic verleiht dem FC Bayern mehr Wucht im Angriffsspiel.

Pilsen - Die Transfersumme für Thiago Alcantara hat der FC Bayern schon so gut wie eingespielt. Rund 20 Millionen Euro hatte der deutsche Rekordmeister für Pep Guardiolas Wunschspieler im Sommer nach Barcelona überwiesen, 16,5 Millionen Euro haben die Münchner bereits in der laufenden Champions-League-Saison verdient. Der glanzlose 1:0-Sieg bei Viktoria Pilsen am Dienstagabend bedeutete den Einzug ins Achtelfinale.

Das erste Etappenziel in der Champions League haben die Bayern also erreicht. Auch dank Stürmer Mario Mandzukic, der für Trainer Pep Guardiola zum „Plan B“ heranreift. „Wir können total zufrieden sein. Dass wir nach vier Spielen zwölf Punkte haben, ist eine fantastische Sache. Wir haben gerade diskutiert und festgestellt, dass wir der einzige Klub sind, der jetzt zwölf Punkte hat“, sagte Präsident Uli Hoeneß nach einer Unterhaltung mit Guardiola stolz. Einen Start mit vier Siegen hatten die Münchner in der Champions League bei ihren 16 Teilnahmen zuvor erst einmal hingelegt, in der Saison 2010/11. „Wir haben uns nicht mit Ruhm bekleckert, aber gewonnen. Man braucht nicht groß negativ zu werden“, sagte auch Nationalspieler Thomas Müller nach dem Spiel vor 13 360 Zuschauern im ausverkauften Stadion des tschechischen Meisters. Müller hatte sich bis zu seiner Auswechslung nach einer Stunde erfolglos als spielender Mittelstürmer abgerackert. Aber erst als Guardiola auf die klassische Variante mit Mario Mandzukic umstellte, stellte sich Erfolg ein. Der eingewechselte Kroate köpfte eine Flanke von Philipp Lahm ins Tor, Plan B war einmal mehr aufgegangen. „Wenn wir einen Mann für die Bälle mit der Brechstange brauchen, dann haben wir den mit Mario Mandzukic. Ich möchte ihn nicht missen“, sagte Hoeneß. Der Präsident verriet, dass Guardiola sich zunehmend für einen echten Neuner erwärmt. Vielleicht war ja das mit der angekündigten Korrektur seines Konzeptes gemeint. „Guardiola war zuerst vielleicht der Meinung, man kann auch ohne Mittelstürmer spielen. Aber er respektiert das sehr wohl, dass es diesen Plan B mit einem Mandzukic gibt“, erzählte Hoeneß. Den Spanier zeichne aus, dass er „nicht stur“ sei. Er will dem FC Bayern nicht mit Gewalt sein Barcelona-Ideal überstülpen. Für Hoeneß ist das wichtig und richtig: „Das ist der große Unterschied zwischen unserem Spiel und dem vom FC Barcelona. Barcelona hat einen Plan A, der ist perfekt, aber einen Plan B haben sie weniger, das haben wir in den zwei Spielen gegeneinander festgestellt“, erinnerte der Präsident an die Halbfinalsiege der vergangenen Saison. Guardiola lasse sich von Trainings- und Spieleindrücken überzeugen. „Er ist längst ein Verfechter von Mario Mandzukic“, verriet der Präsident.

Der Kroate (acht Ligatore, zwei in der Champions League) verleiht mit seiner Kopfballstärke dem Angriffsspiel nur Wucht. Mandzukic schafft Lösungen, wenn das Kombinationsspiel hakt oder ein Ausnahmekönner wie Franck Ribéry mal nicht zaubert. Mit dem neunten Erfolg in Serie stellten die Münchner zudem den Sieg-Rekord des FC Barcelona in der Champions League ein. dpa

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