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Sport: „Platini ist ein Freund der Deutschen“

DFB-Chef Zwanziger über den Streit mit der Uefa

Herr Zwanziger, Sie haben sich am Montag mit dem neuen Uefa-Präsidenten Michel Platini getroffen. Wie war es denn?

Dass die deutsche Bewerbung für die Frauen-WM 2011 eine Rolle gespielt hat, ist ja kein Geheimnis. Ein weiterer Punkt des guten Gesprächs war die Frage des Uefa-Präsidenten, wie wir den wirtschaftlichen Gewinn der WM 2006 nutzen. Ich habe ihn informiert, dass wir insgesamt 1000 Mini-Spielfelder in ganz Deutschland bauen lassen. Das hat ihn gefreut.

Bei Platinis Wahl zum Uefa-Präsidenten hatte sich der DFB früh auf die Seite von Platinis Vorgänger Lennart Johansson geschlagen. Seither spricht Ihr ehemaliger Präsidentenkollege und heutige Uefa-Vizepräsident Gerhard Mayer-Vorfelder von Irritationen.

Es gibt weder einen Konflikt mit Michel Platini noch mit Gerhard Mayer-Vorfelder. Ich bin heilfroh, dass wir mit ihm in der Uefa und mit Franz Beckenbauer in der Fifa so glänzend in den internationalen Fußballgremien vertreten sind.

Keinen Konflikt mit Gerhard Meyer-Vorfelder zu haben, wäre eine neue Version Ihres Verhältnisses, das nicht als das beste gilt.

Gerhard Mayer-Vorfelder und ich sind sicherlich unterschiedliche Charaktere, aber das schlechte Verhältnis, das häufig kolportiert wird, existiert nicht.

Michel Platini hat sich verwundert gezeigt, dass ihn der DFB nicht unterstützt hat.

Platini war und ist ein Freund der Deutschen. Wir haben Platini mit meiner Unterstützung ins WM-Kuratorium geholt. Zwischen Platini und mir steht nichts.

Sie haben nach der Wahl süffisant bemerkt, dass Platini von „kleinen Nationen mit weniger als hundert Einwohnern“ gewählt worden sei. Nach einem freundschaftlichen Verhältnis klingt das nicht.

Das war eine von mir im kleinen Kreis geäußerte und klar überzeichnete Bemerkung, die man Platini als mein offizielles Statement zur Kenntnis gebracht hat. Dass er darauf unwirsch reagiert hat, verstehe ich doch. Ich hätte vielleicht noch heftiger reagiert als er.

Das Gespräch führte Andreas Kötter.

Theo Zwanziger, 61, ist Präsident des Deutschen Fußball-Bundes. Er hatte sich gegen die Wahl von Uefa- Chef Michel Platini gestellt. Am Montag trafen sich beide zur Versöhnung in Nyon.

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