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Sport: Plauderstunde mit Pagé Der Eisbären-Coach pflegt sein Verhältnis zu den Lions

Pierre Pagé hatte es nicht eilig. Während draußen seine abgekämpften Spieler darauf warteten, dass der Fahrer endlich den Mannschaftsbus starten und sie ins Hotel des Sponsors in den nahe gelegenen Kurort Bad Soden chauffieren würde, ließ sich ihr Chef Zeit.

Pierre Pagé hatte es nicht eilig. Während draußen seine abgekämpften Spieler darauf warteten, dass der Fahrer endlich den Mannschaftsbus starten und sie ins Hotel des Sponsors in den nahe gelegenen Kurort Bad Soden chauffieren würde, ließ sich ihr Chef Zeit. Drinnen, im wohlig warmen VIP-Zelt der Lions, wo die Trainer der beiden Teams für die besonders zahlungskräftigen Fans ein kurzes Frage-und-Antwort-Spiel zum Besten zu geben hatten, gefiel es dem Kanadier sichtlich. Er hatte sich nach dem 3:2-Sieg der Eisbären über den Tabellenzweiten an einen Tisch gesetzt, um angeregt mit Rich Chernomaz, dem Coach der Frankfurter, zu plaudern. Die beiden kennen sich seit nunmehr fast 15 Jahren, als sie sich in Kanada das erste Mal über den Weg liefen.

Pagé war seinerzeit Assistenztrainer bei den Calgary Flames in der nordamerikanischen Profiliga NHL, Chernomaz ein Nachwuchsstürmer, der zwischen der ersten Mannschaft und dem Farmteam in Salt Lake City pendelte. Fern der Heimat begegnen sie sich nun seit geraumer Zeit auf Augenhöhe in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) – und meist gibt es beim Wiedersehen allerhand zu erzählen. An der Mimik des Duos konnten die Betrachter der Szenerie nicht ausmachen, wessen Mannschaft das Oval als Sieger oder Verlierer verlassen hatte. Beide waren zu Scherzen aufgelegt und lobten die Arbeit des anderen. Als Chernomaz davon sprach, dass Berlin in dieser Saison „der ganz große Wurf“ gelingen könne, huschte ein kurzes Lächeln über das Gesicht seines Gegenübers: „Auch die Lions haben das Zeug für den Titel.“

Als die Zeit der Schmeicheleien vorüber war, hob Pagé seinen Torhüter hervor, der an diesem Abend „den Unterschied“ ausmachte: Rich Parent, der erst sein zweites Spiel seit der Deutschland-Cup-Pause absolvierte, erwies sich als wahrer Rückhalt. Die Berliner hatten früh wie die Sieger ausgesehen, lagen 3:0 vorn – doch dann kassierten sie zwei Gegentore. Pagé nahm es seinen Spielern nicht übel. Er gab ihnen nach dem sonntäglichen Rückflug trainingsfrei. Denn am Dienstag geht die Terminhatz in der Vorweihnachtszeit weiter: Dann kommt Kassel zum Pokalspiel ins Sportforum (Beginn 19.30 Uhr).

Tom Hoffmann

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