zum Hauptinhalt
Barry Tallackson (r.) bejubelt sein Tor zum 1:0 mit Kapitän Richie Regehr.

© dpa

Play-off-Auftakt: Die Eisbären spielen Köln an die Wand

Im ersten von maximal sieben Viertelfinalspielen gegen die Kölner Haie dominieren die Eisbären noch deutlicher als es das Endergebnis von 5:1 aussagt.

Den Beginn der Play-offs hatte sich Rob Zepp bestimmt arbeitsintensiver vorgestellt. 15 Spielminuten dauerte es, bis der Torwart der Eisbären Berlin am Dienstag beim ersten Viertelfinalspiel gegen die Kölner Haie den Puck zum ersten Mal festhalten musste. Zuvor hatten die Kölner nicht einen Schuss auf das Berliner Tor abgegeben, und insgesamt enttäuschten die Haie zum Auftakt des Viertelfinales in der Deutschen Eishockey-Liga dann auch kräftig - weil die Berliner überzeugten und so das erste Spiel der nach dem Modus Best of Seven gespielten Serie 5:1 (1:0, 2:1, 2:0) gewinnen konnten. "Wir waren sehr fokussiert, daher konnten wir so viel Energie aufs Eis bringen. Aber wir haben noch Steigerungspotenzial für das nächste Spiel", sagte Richie Regehr.

Zu einem guten Eishockeyspiel gehören zwei attraktiv spielende Mannschaften, für ein interessantes Eishockeyspiel ist das nicht nötig. In der Arena am Ostbahnhof  versuchten die Berliner vor 13.900 Zuschauern, den Gegner mit energischer Eleganz niederzuringen. Das sah schon im ersten Drittel gut aus, die Schussstatistik lautete da 29:2 zugunsten der Eisbären. Doch nur ein Tor war Resultat des Anrennens der Eisbären. Barry Tallackson hatte es im Nachschuss erzielt, nachdem Kölns Torwart Danny aus den Birken sich zu einem Fehler hatte hinreißen lassen.

Aber die Eisbären waren gut vorbereitet. Ihr Trainer hatte tags zuvor anderthalb Stunden lang das Überzahlspiel üben lassen. Schließlich ahnte Don Jackson, was passieren würde. Die robusten Kölner stiegen doch mitunter zu hart ein und saßen dafür mit schöner Regelmäßigkeit auf der Strafbank. So fiel Tallacksons Tor zum 1:0 dann auch im Powerplay.

Kölns Trainer Uwe Krupp hatte vor dem Spiel angekündigt, dass seine Mannschaft nicht beabsichtige, sich mit den Berlinern ein Duell auf Augenhöhe zu liefern. "Wenn wir so wie die Eisbären spielen wollen, dann haben wir keine Chance", hatte Krupp gesagt. Also versuchten es die Haie mit Eishockeyverhindern. Das schien sich nach dem Schuss von Eisbären-Stürmer André Rankel zum 2:0 erledigt zu haben für die Haie. Eine gelungene Aktion der Kölner reichte aber, um im zweiten Drittel aus einem einseitigen Spiel für kurze Zeit ein spannendes zu machen: Alexander Weiß gelang der Anschlusstreffer.

Es wird Don Jackson geärgert haben, hatte er doch seinen ehemaligen Spieler vor dem Spiel als unprofessionell charakterisiert. Weiß lasse sich gern und oft fallen lässt, um Strafen gegen den Gegner zu provozieren. In Berlin aber war Weiß der aktivste Kölner was das faire Spiel betraf. Sein Aktionismus nützte den Haien aber wenig, nach einer kurzen Phase der Irritation traf Jim Sharrow dann kurz vor der zweiten Pause zum 3:1 für die Eisbären.

Die Berliner rundeten im letzten Abschnitt ihren souveränen Auftritt ab, Richie Regehr traf zum 4:1 und Rankel zum 5:1. Torwart Zepp parierte noch einen Penalty von Alexander Weiß, danach bekam Berlins Torwart nicht mehr viel zu tun. Die Eisbären waren auch in der Verteidigung so gut aufgestellt wie selten in den Spielen gegen Ende der Hauptrunde. Aber da war es ja noch nicht so wichtig wie in den Play-offs. Die spannende Frage ist nun: War das am Dienstag schon alles, was Köln zu bieten hat? Wenn ja, dann könnte es eine einseitige Serie werden. Wenn nein, dann müsste  Krupp wieder einmal seinem Ruf gerecht werden, ein Trainer zu sein, der seine Mannschaft auch gegen spielstärkere Gegner zum Sieg motivieren kann. Am Donnerstag gibt es eine Antwort darauf. Dann geht es weiter im Kampf der zwei verschiedenen Eishockeysysteme, mit Spiel zwei der Serie in Köln.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false