zum Hauptinhalt
263432_0_76f099cb.jpg

© dpa

Play-off-Auftakt: Eisbären besiegen Hamburg 5:3

Obwohl die Berliner spielerisch zwei Drittel lang überlegen sind, haben sie mit den Hamburg Freezers zum Viertelfinalauftakt mehr Probleme als erwartet. Erst kurz vor Schluss entscheiden die Eisbären das Spiel zu ihren Gunsten.

Schick hatten sie sich am Freitag bei den Eisbären gemacht. Pünktlich zum Play-off-Auftakt in der Deutschen Eishockey-Liga war der Trainerstab um Don Jackson mit feschen schwarzen Anzügen und orange-roten Krawatten ausstaffiert worden. Es war ja auch ein besonderer Abend für die Eisbären, schaute sogar Klubeigner Philip Anschutz in seiner Arena am Ostbahnhof vorbei.

In seiner Loge dürfte der Geschäftsmann aus Denver aber Probleme mit dem Daumendrücken gehabt haben: Schließlich ist auch der Berliner Viertelfinalgegner, die Hamburg Freezers, Teil seines Imperiums. Aber das hat auch sein Gutes: Zumindest ein Anschutz-Klub wird das Halbfinale erreichen. Nach Spiel eins der nach dem Modus „Best-of-seven“ gespielten Serie sieht es nach den Eisbären aus. Die Berliner gewannen zum Play-off-Auftakt gegen die Freezers doch recht mühsam 5:3 (1:0, 2:2, 2:1).

Das Auftaktprogramm in der Arena wirkte am Freitag ein wenig bemüht. Die Zuschauerchoreographie hatte nur eine zwei Minus verdient. Die 14.200 Besucher in der ausverkauften Arena waren mit blauen, weißen und roten Klatschpappen ausgestattet worden und hielten die Klubfarben der Eisbären dann in die Höhe. Dafür brüllten und klatschten sich die Zuschauer danach freiwillig hitverdächtig laut ein. Die Stimmung war brillant, auch wenn das Kerngeschäft auf dem Eis lange Zeit ohne Brillanz auskam: Die Eisbären versuchten ordentlich zu spielen, die Freezers versuchten, das ordentliche Spiel der Berliner zu zerstören.

Robinson erzielt nach einem Solo das 1:0

Das gelang den Hamburgern zunächst nur bedingt. Die vielen Berliner Torschüsse landeten zwar häufig neben dem von Jean-Marc Pelletier gehüteten Hamburger Tor, aber die Eisbären konnten schon mal ihre individuell größere Klasse ausspielen. So wie beim 1:0 durch Nathan Robinson: Der Kanadier kurvte an zwei Hamburgern vorbei und schaufelte den Puck mit der Rückhand ins Tor von Pelletier. Es war eine dieser Szenen, die Eishockey so ansehnlich machen können. Davon boten die Berliner aber zu wenig. Das bekamen die zweikampfstarken Freezers spätestens im zweiten Drittel mit. Sie wurden mutiger und konterten den Gegner aus. John Tripp traf dabei zu 1:1.

Danach aber schien sich die Berliner Überlegenheit im Resultat niederzuschlagen. André Rankel erzielte das 2:1 und Sven Felski stocherte im Powerplay den Puck zum 3:1 ins Hamburger Tor. Doch noch vor der zweiten Pause gelang Rob Leask mit einem Distanzschuss der zweite Hamburger Treffer. Offensichtlich hatten die Eisbären Probleme, ihren in der Hauptrunde so oft gezeigten Spielfluss zu finden.

Die Entscheidung fällt erst vier Minuten vor Schluss

Zwei Wochen hatten der Tabellenführer pausieren müssen, während sich der Tabellenachte durch eine fünf Spiele lange Qualifikationsrunde gegen Frankfurt gekämpft hatte. Die Freezers wirkten dafür erstaunlich aufgeweckt und kamen acht Minuten vor Schluss sogar zum Ausgleich durch Witali Aab. Die Eisbären zitterten kräftig. Doch als Hamburg die Regie übernommen hatten, gelang Alexander Weiß nach einem Konter das 4:3.

Vier Minuten vor Schluss war das Tor von Weiß die Vorentscheidung. Nachdem Pelletier sein Tor zugunsten eines weiteren Hamburger Feldspielers verlassen hatte, traf Rankel sogar zum 5:3 für die Eisbären, die sicher noch zulegen müssen, um das Viertelfinale schnell zu ihren Gunsten zu entscheiden. Sonntag können sie den zweiten Schritt machen, beim zweiten Spiel der Serie in Hamburg.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false