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Gemeinsam ins Finale? In der Hauptrunde war München deutlich stärker, die Eisbären haben sich in den Play-offs aber deutlich gesteigert.

© Tobias Hase/dpa

Play-off-Halbfinale: Eisbären gegen München: Der große Team-Vergleich

Trainer, Mannschaft, Nerven, Fans, Maskottchen: Vor dem ersten Spiel am Freitag wagen wir den Vergleich: Eisbären Berlin oder RB München, wer hat die besseren Aussichten auf das Finale?

Die Trainer

Uwe Krupp und Don Jackson haben eine ähnliche Biografie hinter sich, als knallharte Verteidiger waren sie in der NHL äußerst erfolgsreich, gewannen je zwei Mal den Meistertitel. Als Trainer hat Jackson etliche Titel Vorsprung – darunter fünf Meisterschaften mit den Eisbären. Und Jacksons letzten Meistertitel für Berlin gewann er gegen Krupp: 2013 in der Finalserie gegen Köln. Vorteil München.

Die Torhüter

Eisbären-Goalie Petri Vehanen hat gerade erst im Viertelfinale gegen Mannheim gezeigt, wie wertvoll er für sein Team ist. Der 39-jährige Finne strahlt enorme Ruhe aus, hat viel Erfahrung und leistet sich kaum mal einen Aussetzer. Bei München wird wohl wieder Danny aus der Birken zwischen den Pfosten stehen, der eine solide Saison gespielt hat. Eine klare Nummer eins wie in Berlin gibt es bei den Bayern aber nicht, David Leggio kam in der Hauptrunde fast auf genauso viele Spiele wie aus den Birken. Vorteil Berlin.

Die Verteidigung

Die Münchner verfügen über eine sehr erfahrene Defensivreihe. Deron Quint und Richie Regehr sind aus ihrer Zeit in Berlin bestens bekannt und mit 41 und 34 Jahren immer noch Leistungsträger. Zwischen all der Erfahrung sticht mit Konrad Abeltshauser ein junger deutscher Verteidiger hervor. Die Eisbären-Abwehr hat sich stabilisiert, ein Unsicherheitsfaktor wie Alex Roach kam zuletzt nicht mehr zum Einsatz. Dennoch: Vorteil München.

Der Sturm

63 Tore mehr hat München in der Hauptrunde erzielt als die Eisbären. Acht Angreifer kamen auf mindestens zehn Treffer. Bei den Eisbären waren es nur fünf. Das klingt nach deutlich mehr Tiefe beim Meister. Allerdings haben die Berliner zuletzt aus allen Reihen heraus Torgefahr entwickelt. Das macht sie nur schwer ausrechenbar. Bei München fällt die vierte Sturmformation im Vergleich etwas ab. Unentschieden.

Special Teams

In der Hauptrunde war das Powerplay beim Meister das einzige Problem, die Eisbären waren hier aber noch schwächer. Berlin hat sich in den Play-offs gesteigert, aber glänzend ist der Überzahlspiel immer noch nicht. Anders in München, in den vier Viertelfinalspielen gegen Bremerhaven gab es sechs Treffer im Powerplay. In Unterzahl gehörte Jacksons Team zu den besten Mannschaften, die Eisbären hatten auch hier lange große Defizite. Vorteil München.

Die deutschen Nationalspieler

Während bei den Eisbären nur noch Marcel Noebels herausragt, sind bei RB etliche starke deutsche Spieler unterwegs. Michael Wolf, Yannick Seidenberg, Dominik Kahun, Jerome Flaake und Abeltshauser sind zudem allesamt sehr torgefährlich. Vorteil München

Die Fans

München trägt seine Heimspiele auch in den Play-offs im Olympia-Eissportzentrum aus. In die Halle passen nur gut 6000 Fans und trotzdem waren nur wenige Spiele überhaupt ausverkauft. Trotz der Erfolge zuletzt fremdeln die Münchner immer noch ein bisschen mit Eishockey, das hat aber wohl weniger mit Eigner Red Bull zu tun. Bei den Eisbären ist die Euphorie bei den Fans nach verkorkster Hauptrunde zurück, selbst auswärts sind die Berliner Anhänger noch gut zu hören. Vorteil Berlin.

Damals jubelten Bully und Don Jackson noch gemeinsam. Das Erfolgs-Duo im Jahr 2013 beim Gewinn der letzten Meisterschaft für die Eisbären.
Damals jubelten Bully und Don Jackson noch gemeinsam. Das Erfolgs-Duo im Jahr 2013 beim Gewinn der letzten Meisterschaft für die Eisbären.

© Daniel Reinhardt/dpa

Die Nerven

Die Eisbären sollten mental gestärkt aus der Serie gegen Mannheim hervorgehen. Die Spiele sechs und sieben gewannen sie in der ultimativen Nervenschlacht Verlängerung. Auch gegen München haben die Berliner in der am Freitag in München (19.30 Uhr) beginnenden Best-of-Seven-Serie nichts zu verlieren. München hingegen geriet bisher in dieser Saison kaum einmal unter Druck, auch die erste Play-off-Runde war ein Selbstläufer. Allerdings wissen die Spieler, wie man Meister wird – das gilt aber für viele Eisbären-Profis sogar noch mehr. Vorteil Berlin.

Die Fitness

Die Münchner hatten zehn Tage Pause vor dem ersten Halbfinale, sind also deutlich ausgeruhter. Berlin wirkte aber schon im Viertelfinale fitter als Mannheim. Dazu konnte Uwe Krupp zuletzt auch immer wieder rotieren und sein Team ist im Rhythmus. Unentschieden.

Die Maskottchen

Aloisius heißt das murkelige Teilzeitmaskottchen der Münchner. Ein Wesen in weißen Strumpfhosen und weißem Gewand, das immer nur im Dezember arbeitet, wenn RB seine Spiele in der großen Olympiahalle austrägt. Bei den Eisbären dagegen haben der flotte Bär Bully und sein Assistent Bully Bambini einen Vollzeitjob. Da sieht Berlin viel schöner aus. Megavorteil: Berlin

Alles zu den Eisbären und der Halbfinalserie gegen München lesen Sie in unserem Blog.

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