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Playoffs: Alba schlägt Paderborn und steht im Halbfinale

Titelverteidiger Alba Berlin hat das Playoff-Halbfinale der Basketball-Bundesliga erreicht. Im entscheidenden fünften Spiel der Viertelfinalserie gewann der achtmalige Deutsche Meister am Donnerstagabend daheim gegen Paderborn 66:58 (31:30).

Zweieinhalb Minuten vor Schluss trauten sich viele Fans aufzustehen. Alba Berlin führte 60:51, das Play-off-Halbfinale war erreicht, Zeit für vorsichtige Standing Ovations mit Klatschpappe. Doch kurz darauf saßen die Zuschauer in der Arena am Ostbahnhof wieder, die Paderborn Baskets hatten nur noch sechs Zähler Rückstand. Zeit zu zittern statt zu feiern. Doch zwei Dreipunktewürfe von Julius Jenkins und Immanuel McElroy machte der Anspannung ein Ende. Alba gewann das fünfte Play-off-Viertelfinalspiel gegen die Paderborn Baskets vor 10 809 Zuschauern 66:58 (31:30) und entschied die Serie mit 3:2 für sich.

„Wir sind eigentlich das bessere Team, wir haben es in der Serie nur nicht immer gezeigt“, sagte Alba-Profi Adam Chubb. Im Halbfinale treffen die Berliner auf die Baskets aus Bonn, das erste Spiel findet am Sonntag (17 Uhr) in Berlin statt. Für den Noch-Meister aus Berlin ging es um alles oder nichts. Das Aus gegen den Hauptrundenachten Paderborn schon im Viertelfinale wäre einer Blamage gleichgekommen, die Europaliga nur noch mit einer Wild Card zu erreichen gewesen. Der Auftritt im vierten Spiel am Dienstag in Paderborn sprach gegen Alba: Dort hatten die Berliner bei der 80:85-Niederlage streckenweise mit 20 Punkten zurückgelegen. Keinen Respekt gegenüber dem Gegner zu haben warf Trainer Luka Pavicevic anschließend seinen Profis vor.

Das änderte sich gestern: Die Berliner kämpften erbittert, schmissen sich unter beiden Körben in die Bälle, waren aggressiv und hochkonzentriert. Keiner wagte es mehr, Paderborn zu unterschätzen. Dennoch waren es die Paderborner, die durch Nathan Peavy die ersten beiden Körbe erzielten. Dass der aber seine hundertprozentige Wurfquote vom Dienstag nicht würde wiederholen können, war schnell klar, ebenso dass sein Team nicht ein weiteres Mal auf eine Feldwufquote von unglaublichen 64 Prozent kommen würde. Beide Mannschaften leisteten sich viele Ballverluste und Fehlpässe – die Nervosität war spürbar.

Blagota Sekulic und Ansu Sesay brachten die Gastgeber zwar 9:6 in Führung, doch nach zwei Dreiern in Folge durch Steven Wright und Bryant McAllister führten die Paderborner auf einmal 14:10. Viel Sicherheit gab das den Gästen nicht, die mehrfach einfache Korbchancen vergaben. Alba nutzte diese Unsicherheiten aus, vor allem Jenkins und Chubb punkteten in dieser Phase, Alba setzte sich Mitte des zweiten Viertels mit sieben Punkten ab (26:19). Doch gerade als es schien, die Berliner würden an Dominanz gewinnen, kam Paderborn mit einer 8:0-Serie zurück.

Alba rettete ein 31:30 in die Pause, kam aber bereits auf elf Ballverluste und hatte nur einen von neun Distanzwürfen getroffen. Paderborns Marius Nolte vergab in letzter Sekunde zwei Freiwürfe, die beide viel zu kurz gerieten. Es sollte kein gutes Omen für die zweite Halbzeit sein.

Mit einem Dreier von Immanuel McElroy begann Alba den dritten Spielabschnitt, weitere schnelle Körbe folgten, die Fans hüpften und feierten auf den Tribünen und hofften auf einen Alba-Spielrausch bis zum Ende. Julius Jenkins enttäuschte sie nicht und ließ einen Dreier zum 41:32 folgen. Während Paderborn mehrfach an der Freiwurflinie scheiterte, hatte Alba nun den Rhythmus gefunden. Das Spiel schien seinen Lauf zu nehmen, die Zuschauer beklatschten begeistert das vierte Foul von Chris Ensminger, seit Jahren Lieblingsfeind Nummer eins der Alba-Fans. Doch acht Minuten vor dem Ende war beim Stand von 46:46 plötzlich wieder alles offen.

Die Frage, ob Alba nun nervös werden würde, beantwortete Topscorer Jenkins (20 Punkte) mit einem geglückten Dreier. Mit einer 10:0-Serie verschaffte sich sein Team wieder Luft. Diesmal genug, um den Sieg nicht aus den Händen zu geben.

Helen Ruwald

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