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Sport: Pokal ist brutal

Das gibt es auch nicht alle Tage: dass Spitzenfußball auf der Resterampe verhökert wird. Beim DFB-Pokal passiert das jetzt.

Das gibt es auch nicht alle Tage: dass Spitzenfußball auf der Resterampe verhökert wird. Beim DFB-Pokal passiert das jetzt. Nur noch die ARD will sich die Free-TV-Rechte von der Saison 2012/2013 sichern. Das ZDF hat sich mit dem Kauf der Champions League finanziell verausgabt, die private Konkurrenz denkt nur in Events, wenn sie an Fußball denkt.

Die Sender haben beim Erwerb der Übertragungslizenzen generell nichts anderes im Sinn als bei Serie oder Show – Zuschauerquote. Wer die Pokalrechte kauft, der geht ins Risiko: Es muss furchtbar viel übertragen, mit hohem Aufwand im hintersten Winkel der Republik aufgezeichnet und zusammengefasst werden, bis eins der 32 Spiele in der Hauptrunde auf größeres Publikumsinteresse stößt. Anders bei Europas Königsklasse, die verspricht immer Premium-TV, anders bei Länderspielen mit Jogis Superburschen, anders bei der Bundesliga, da spielt der FC Bayern München garantiert an 34 Wochenenden.

Wer den Pokal und seine Idee vom Kampf David gegen Goliath schätzt, der muss der ARD fast dankbar sein. Zwar ist es stets frappierend, dass der Senderverbund, der sich gar zu gerne arm rechnet, in der Stunde des Zuschlags die Millionen aus der Gebührenkasse zaubern kann. Trotzdem, gäbe es keine ARD, gäbe es jetzt eine Krise um den DFB-Wettbewerb. Der Pokal, heißt es immer so nett, hat seine eigenen Gesetze. Beim TV-Pokal sind sie brutal. Wer vom Fernsehen etwas will, der muss dem Fernsehen etwas geben. Und wer Regionalliga gegen Bundesliga zu bieten hat, wird auf Entzug gesetzt.

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