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Union-Trainer Uwe Neuhaus begann seine Karriere unglücklich bei RWE.

© dpa

Pokalspiel gegen Rot-Weiss Essen: Unions Trainer Neuhaus trifft seine Vergangenheit

Union tritt heute im Pokal wieder bei Rot-Weiss an. Für Trainer Uwe Neuhaus und Geschäftsführer Nico Schäfer ruft das unterschiedlichen Erinnerungen hervor.

Die Zeit in Essen, für Uwe Neuhaus ist sie nicht viele Erinnerungen wert. Essen war seine erste Station als Cheftrainer und wenig erfolgreich. Rot-Weiss stieg ab und Neuhaus wurde entlassen. „Ich habe mich emotional von Rot-Weiss Essen gelöst. Für mich ist das ein Spiel gegen einen Regionalligisten“, sagt Neuhaus. Heute empfängt dieser Regionalligist Neuhaus und den 1. FC Union zum Duell in der ersten Runde des DFB-Pokals (18.30 Uhr).

Die Zeit in Essen, für Nico Schäfer ist sie so manche Erinnerung wert. Beim Fußballklub Rot-Weiss war er Vorstandsmitglied und Geschäftsführer, erlebte mit dem Verein bisweilen gute, aber vorrangig schlechte Zeiten. Er mochte den Job trotzdem, genau wie die Stadt. Noch heute hat Schäfer einen Wohnsitz im Ruhrgebiet. „Für mich wird es eine emotionale Rückkehr“, sagt er.

Die Zeit in Essen, sie verbindet Schäfer und Neuhaus, auch wenn sie recht unterschiedliche Erinnerungen an sie haben. Seit etwas mehr als einem Jahr arbeiten beide gemeinsam beim 1. FC Union, man kennt sich. „Uwe Neuhaus war ein Grund, warum ich zu Union gekommen bin“, sagt Schäfer. Eigentlich wollte er nach Essen mit dem Fußball nichts mehr zu tun haben, Unions Offerte ließ ihn seine Meinung ändern. Beim Berliner Zweitligisten ist Schäfer kaufmännisch-organisatorischer Leiter. Ein Ungetüm von einer Berufsbezeichnung. Uwe Neuhaus ist da konkreter: „Nico Schäfer kümmert sich um die Finanzen.“ Und weil Neuhaus für den sportlichen Bereich zuständig ist, überschneiden sich ihre Tätigkeitsfelder zwangsläufig. Etwa bei Spielertransfers. „Es gibt viele Punkte, die fließend ineinander übergehen“, sagt Schäfer. „Ein Vertrauensverhältnis ist da sicher hilfreich.“ Vertrauen tun sich die beiden, auch wenn Schäfer Neuhaus in Essen entlassen musste. „Essen war eine andere Situation damals und für alle Beteiligten schwierig. Das war pures TNT, hochexplosiv“, sagt Neuhaus.

Sehen Sie hier die Galerie des Scheiterns

Mit Schäfers Installierung neben Neuhaus ist Ruhe eingekehrt hinter den Kulissen beim 1. FC Union. Als Christian Beeck noch Sportdirektor war, kam es oft zu Spannungen. Beeck und Neuhaus waren sich am Ende nur noch selten einig. Das ist zwischen Schäfer und Neuhaus anders. „Im Endeffekt gab es bisher immer eine Lösung, mit der wir beide leben konnten“, sagt Schäfer. In den sportlichen Bereich mischt er sich laut eigener Aussage nicht ein, bei Neuhaus sei das umgekehrt genauso. Schäfer wird also nicht sagen, welche Aufstellung er heute bevorzugen würde. Ob etwa Daniel Haas oder Jan Glinker im Tor stehen soll. In der Vergangenheit spielte im Pokal meist der Ersatzmann – das wäre Glinker. Oder ob Neuzugang Felipe Gallegos erstmals im Kader steht. „Ich werde erst kurz vor dem Spiel entscheiden, wie wir auflaufen“, sagt Neuhaus.

Er will sich bis zuletzt überlegen, mit welcher Formation der Einzug in die zweite Pokal-Runde zu schaffen ist. Seit Neuhaus Trainer ist, scheiterte der 1. FC Union jeweils in der ersten Runde. Auch im vergangenen Jahr kam das frühe Aus im Elfmeterschießen. Gegner damals: Rot-Weiss Essen. Auch deshalb ist Essen für Neuhaus keine Erinnerung wert.

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