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So wie einst Miroslav Klose. Pierre-Emerick Aubameyang feiert seinen Treffer zur zwischenzeitlichen 3:2-Führung. Foto: dpa

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Sport: Porsche trifft Käfer

Borussia Dortmund dominiert den Hamburger SV und verteidigt mit einem 6:2-Sieg die Tabellenführung.

Dortmund – Kurz vor Spielschluss hätte beinahe noch Mats Hummels getroffen. Seit der Innenverteidiger im Nationalteam seinen Stammplatz verloren hat, steht er ja unter besonderer Beobachtung, nun dribbelte er sich durch, sein künstlerisch wertvoller Schlenzer flog knapp am Winkel vorbei. Spielentscheidend war das allerdings nicht, im Gegenteil: Borussia Dortmund hatte die einseitige Begegnung vor 80 645 Zuschauern im ausverkauften Stadion längst entschieden. Der BVB spielte den Hamburger SV an die Wand und verteidigte mit dem 6:2 (2:1) gegen einen bemitleidenswert überforderten Gegner seine Tabellenführung.

Nach dem Abpfiff war Jürgen Klopp komplett begeistert von seiner Mannschaft. „Das ist der Wahnsinn“, sagte Dortmunds Trainer, „bei dem Umschaltspiel wird dir Angst und Bange.“ Dagegen übte HSV-Trainer Thorsten Fink ausgiebig Kritik an seinem Team: „Zu zweikampfschwach, zu weit weg vom Gegner, nicht mutig genug – der Dortmunder Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung.“

Nach zwei Niederlagen gegen den HSV in der letzten Saison hatte Klopp ohnehin Wiedergutmachung angekündigt. Entsprechend angriffslustig legten die Gastgeber los. Mkhitaryan, Sahin und Lewandowski hätten den BVB schon früh in Führung schießen können, zudem landete ein Kopfball von Mats Hummels an der Latte. Nach Vorarbeit von Marcel Schmelzer traf Pierre-Emerik Aubameyang schließlich zum 1:0. Das Laufduell zwischen dem Mann aus Gabun und Heiko Westermann erinnerte dabei eher an das Treffen eines Porsches mit einem VW Käfer. Zudem patzte auch noch Hamburgs Keeper René Adler, der den Ball aus spitzem Winkel unter dem Körper durchrutschen ließ. Wenig später legte Lewandowski mit der Hacke auf Mkhitaryan ab, der auf 2:0 erhöhte. Auf auf der Gegenseite verkürzte Zhi-Giu Lam – es sollte bis zur Pause der einzige Hamburger Schuss aufs Tor bleiben. Zumindest in Sachen Effektivität war der HSV seinem Gegner überlegen, in allen anderen Bereichen dominierten dagegen die Gastgeber nach Belieben, wobei der Vorsprung viel zu knapp ausfiel. Wenige Minute vor der Pause hatte Marco Reus erneut die Latte getroffen. 14:1 Torschüsse vor der Pause waren ein deutlicher Nachweis der Dortmunder Dominanz.

Das Resultat fiel also gnädig für die überforderten Gäste aus. Immerhin durften sie darauf hoffen, die Geschicke nach dem Seitenwechsel mit einer Leistungssteigerung zu ihren Gunsten zu wenden. Und so kam es dann auch: Kapitän Rafael van der Vaart schlug zu Beginn der zweiten Halbzeit einen Freistoß scharf vor das Tor, Subotic verlor Hamburgs Heiko Westermann aus den Augen, der zum Ausgleich einköpfte. Unglaublich, aber wahr: es war der zweite Torschuss des HSV und somit eine hundertprozentige Ausbeute. Davon waren die Dortmunder weit entfernt, der Schuss von Reus traf nicht ins Tor, sondern erneut die Latte. Wenig später tauchten Lewandowski, Aubamayang und Reus frei vor Adler auf und vergaben erneut. Kurz bevor die Dortmunder verzweifelten, schlug erneut Aubamayang zu, es war bereits das fünfte Saisontor des Stürmers. Die 14 Millionen Euro Ablöse, die der BVB an den AS St. Etienne überwiesen hat – eine gute Investition.

Würde sich der HSV davon ein weiteres Mal erholen? Nein. Zunächst ließ Reus den Ball für Lewandowski durch, der auf 4:2 erhöhte, bei einem weiteren Angriff durfte Reus dann selbst abschließen. Lewandowski beendete das Schaulaufen mit seinem zweiten Treffer.

Der Sieg war mit Blick auf die folgenden sieben Pflichtspiele in den nächsten drei Wochen auch als Zeichen an die Konkurrenz zu verstehen. „Wenn wir so spielen, wird es ganz schwer, uns zu schlagen“, sagte Marco Reus.

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