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Sport: Portrait: Trapattoni der erfolgreichste Coach der Welt

In Giovanni Trapattoni hat der VfB Stuttgart den erfolgreichsten Vereinstrainer der Welt und einen Mann mit Kultstatus verpflichtet. Der "Maestro" holte als Club-Coach 19 Titel, darunter 1985 mit Juventus Turin den Europapokal der Landesmeister und den Weltpokal.

Stuttgart (17.06.2005, 14:30 Uhr) - Mit «Juve» und Inter Mailand ist der 66-Jährige zwischen 1977 und 1989 sieben Mal italienischer Meister geworden. Die Münchner Bayern führte er 1997 zur Meisterschaft.

Zuletzt hat «Trap» mit Benfica Lissabon den Titel in Portugal gewonnen, entschied sich danach aber trotz eines Vertrags bis 2006 für die Rückkehr in seine Heimat Italien. Er wolle sich nun mehr seiner Familie widmen, erklärte der Pensionär. Lange hielt er es im Ruhestand jedoch nicht aus.

Das Engagement beim VfB ist bereits die dritte Tätigkeit des stets im feinen Zwirn auftretenden Trapattoni in Deutschland. Erstmals in der Saison 1994/95 und dann noch einmal von 1996 bis 1998 trainierte er den FC Bayern München. Mit den Bayern wurde er 1997 Meister und 1998 DFB-Pokalsieger. Kultstatus erreichte er mit seiner Wutrede im März 1998. «Was erlauben Struuunz», «Flasche leer» und «Ich habe fertig» sind seither geflügelte Wörter in Deutschland.

«Il tedesco» («Der Deutsche»), wie Trapattoni in Italien auch genannt wird, verkörpert nicht nur südländische Leidenschaft. Er gilt auch als pragmatisch und liebenswert. Zudem hat der Taktik-Fanatiker, der als Spieler mit dem AC Mailand 1963 und 1969 den Europapokal der Landesmeister gewann, stets ein großes Herz für die Jugend gezeigt - und dürfte damit beim VfB am richtigen Ort sein.

Als Nationaltrainer Italiens sind dem 17-maligen Auswahlspieler große Erfolge versagt geblieben. Bei der Weltmeisterschaft 2002 schied die «Squadra Azzurra» im Achtelfinale gegen Gastgeber Südkorea aus. Bei der Europameisterschaft 2004 in Portugal kam das Aus bereits in der Vorrunde. Dabei war die italienische Presse bei seinem Amtsantritt im Jahr 2000 voll des Lobes: «Das ist, wie einen Papst wählen, über den sich alle einig sind», schrieb die «Gazzetta dello Sport». Noch heute genießt er in Italien einen glänzenden Ruf. (Von Matthias Jung, dpa)

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