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Piotr Trochowski

© dpa

Pressestimmen zum Spiel: "Trochowski bricht Walisern das Herz"

Die deutsche Presse bescheinigt der deutschen Elf einen hart erarbeiteten, aber wichtigen Sieg im Kampf um den Gruppensieg in der WM-Qualifikation. Die britischen Medien bedauern die tapfer kämpfenden Waliser, die am Ende mit leeren Händen nach Hause fahren mussten.

Süddeutsche

Die aktuelle Nationalmannschaft ist ein Phänomen: Die Zukunft trägt schon in der Gegenwart Verantwortung, und das Jahr 2008 könnte der Beginn einer Ära sein. Irgendwie hatte es in der zweiten Hälfte den Anschein, als wolle Joachim Löw noch schnell den Ernstfall testen. Er wechselte Klose aus und brachte Helmes, er nahm Friedrich vom Feld und ersetzte ihn durch Fritz, und wenn er dann kurz vor Schluss den Wechsel Ballack gegen, sagen wir, Rolfes vorgenommen hätte, dann hätte schon im Spiel gegen Wales die mögliche Startformation für die WM auf dem Feld gestanden. Für die WM 2014.

Kicker
Der Hammer von Piotr Trochowski bewahrt die deutsche Nationalelf vor größeren Sorgen in der WM-Qualifikation. Der heiße Wettlauf mit Russland um den Gruppensieg setzt sich fort. Die Pflicht 2008 ist damit erfüllt. Sechs Punkte hatte Bundestrainer Joachim Löw für die Vergleiche mit Russland und Wales als Ziel vorgegeben, denn "es nützt nichts, gegen Russland zu gewinnen und gegen Wale zu verlieren".

Bild
Das war ein Riesen-Schritt Richtung WM in Südafrika! Nach dem 1:0 gegen Wales gehen wir als Tabellenführer in die Winterpause. Das kann sich sehen lassen. Jogi Löw (24 Siege, 5 Unentschieden, 4 Niederlagen) hat die beste Bundestrainer-Bilanz aller Zeiten. Gezeigt hat sich auch, dass Michael Ballack auf die Zähne beißen kann. Der Kapitän (Probleme mit der Wade) rackerte tapfer. Das Alpha-Tier auf dem Rasen war aber Kampf-Schweini. Der Bayer setzte Akzente, zeigte, dass er ein Leader sein kann. Vielleicht sogar irgendwann mal ein "Capitano". Löw registrierte, dass "sich eine neue Hierarchie herausbildet". Schweini wird mit solchen Leistungen ganz oben stehen.

Frankfurter Allgemeine
Es war ein hartes Stück Alltagsarbeit, dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gegen Wales verrichtet hat. Mit großer Mühe, aber dennoch hochverdient gewann das Team von Bundestrainer Joachim Löw sein viertes WM-Qualifikationsspiel 1:0 und behauptete vor Russland die Tabellenführung in der Gruppe vier. Mit nun zwei Siegen innerhalb von vier Tagen nach dem 2:1 gegen Russland hat der EM-Zweite sein kurzfristiges Ziel vollständig erreicht und damit auch eine guten Schritt in Richtung Weltmeisterschaft 2010 getan. Beim Geduldsspiel ohne jeden Glanz konnte die deutsche Mannschaft aber immerhin von sich sagen, ihrer Pflicht in der zweiten Halbzeit mit Entschlossenheit nachgegangen zu sein.

Der Spiegel
Abspielfehler, Ballverluste, Fehlpässe in Serie - und das gegen Wales! Dass die deutsche Fußball-Nationalmannschaft am Ende noch 1:0 gewann, war einem Weckruf zur zweiten Halbzeit zu verdanken. Lektion für Löw: Sein Team hat trotz des Superspiels gegen Russland reichlich Rückfall-Potential.

BBC
Wales Kapitän Craig Bellamy beklagt, dass sein Team erneut nach einem bravourösen Kampf als Verlierer vom Platz gehen musste. Piotr Trochowski bricht die walisischen Herzen mit seinem Hammer in der 72. Minute.

The Sun
Stürmer Craig Bellamy trägt auf seinem rechten Arm ein Tattoo des walisischen Helden Owain Glyndwr, das ihn an den Triumph über England in der Schlacht von Pilleth 1402 erinnern soll. Wie gerne hätte der Kapitän eine andere Gruppe von Underdogs gegen eine große Fußballnation zum Sieg geführt. Die tapfere Gegenwehr der Waliser endete jedoch in der 72. Minute, als Piotr Trochowski das Tor des Abends erzielte.

The Guardian
Wenn Punkte für mutiges Auftreten zu verteilen gewesen wären, hätte Wales für seinen außergewöhnlich guten Versuch eine hohe Wertung erhalten. Stattdessen müssen John Toshack und seine Spieler geschlagen nach Hause fahren und beklagen ihr erneutes Pech. Wales hielt das Spiel mit einer Kombination aus tapferer Verteidigung und deutscher Chancenverschwendung bis zur 71. Minute torlos. Doch dann brach Piotr Trochowski die walisischen Herzen mit einem Tor, das eher zu einem Turniersieg als zu einem Qualifikationsspiel gepasst hätte. (mbo)

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