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Sport: Primera Division de Europa

Mit Ronaldo wird die spanische Fußball-Liga endgültig zur stärksten des Kontinents

Von Martín E. Hiller

Nach diversen Nachverhandlungen und Dementis hat es doch noch geklappt: Real Madrid holt für 45 Millionen Euro Ronaldo von Inter Mailand, und die nach Präsident Florentino Perez „beste Klubmannschaft aller Zeiten“ kann sich aufmachen, nach dem europäischen Supercup auch den Meistertitel der am Sonntag gestarteten Primera Division zu holen. Der Brasilianer wird das schon jetzt beachtliche Niveau, auf dem in der spanischen Liga gespielt wird, noch einmal anheben. Im Gegensatz zur Nationalmannschaft, die von der Weltmeisterschaft wieder gewohnt früh nach Hause kam, gilt die Liga Spaniens als die stärkste in Europa, führend in der Fünf-Jahres-Wertung der Uefa und von höchster spielerischer Qualität.

In Spanien wissen auch die Manndecker und oftmals sogar die Torhüter – die dafür freilich öfter schlechte Paraden zeigen als ihre deutschen Kollegen – exzellent mit dem Ball umzugehen. Infolgedessen stehen spanische Vereine in schöner Regelmäßigkeit in den Endspielen der europäischen Wettbewerbe. Und das, obwohl die spanische Liga mehr als die deutsche und fast so sehr wie die italienische unter ihren Schulden leidet. Trauriger Spitzenreiter ist der amtierende Meister FC Valencia, der mit 120 Millionen Euro im Minus ist. Nach der kommenden Saison läuft der Vertrag mit dem Fernsehpartner aus, und wie hoch der neue dotiert sein wird, ist unklar. Im Gegensatz zu Italien aber rollt der Ball in Spanien seit Samstag wieder ungebremst. Acht Mannschaften vertreten den spanischen Fußball in der kommenden Saison im europäischen Fußball. Der FC Malaga fand über den Umweg UI-Cup nach Celta de Vigo, Betis Sevilla und CD Alaves noch den Weg in den Uefa-Pokal.

Den Meistertitel werden aller Voraussicht nach jene vier Vereine ausfechten, die auch in der Champions League antreten: Real Madrid mit seiner Mannschaft voller Berühmtheiten, aber einer bisweilen schwächelnden Abwehr um den alternden Fernando Hierro. Der FC Barcelona mit dem größten Stadion Europas (107 000 Plätze), dessen Edel-Anhänger jedoch auch durch Spieler wie Juan Riquelme, Luis Enrique oder Patrick Kluivert nicht aus ihrer stillen Zurückhaltung aufgerüttelt werden können. Der FC Valencia mit seiner ungleich stimmungsvolleren Arena Mestalla und den argentinischen Nationalspielern Roberto Ayala, Kily Gonsalez, Pablo Aimar. Deportivo La Coruña, dessen Trainer Javier Irureta ein Team ohne große Stars geschaffen hat, das aber zuletzt den spanischen Pokal und die Vizemeisterschaft und mit dem Supercup auch den ersten Titel der neuen Saison gewann. Allerdings verlor man nun zum Auftakt gegen Betis Sevilla (2:4).

Ob die stärksten Individualisten oder die beste Taktik das Rennen machen, mit den spanischen Fans, die dieses Spektakel genießen dürfen, steht bereits ein Gewinner im europäischen Fußball fest.

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