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Sport: Prozessauftakt im zweiten Wettskandal

Berlin - Auch das Wetter trug dazu bei, dass der zweite Wettskandal im deutschen Fußball nach dem Fall Robert Hoyzer keine größeren Ausmaße angenommen hat. Denn zwei Spiele, die manipuliert werden sollten, fielen wegen schlechter Witterung aus.

Berlin - Auch das Wetter trug dazu bei, dass der zweite Wettskandal im deutschen Fußball nach dem Fall Robert Hoyzer keine größeren Ausmaße angenommen hat. Denn zwei Spiele, die manipuliert werden sollten, fielen wegen schlechter Witterung aus. Bleiben noch acht weitere Versuche, wovon einer sogar erfolgreich verlaufen sein soll. Acht Männern zwischen 21 und 45 Jahren wird deshalb ab heute vor dem Landgericht Frankfurt am Main der Prozess gemacht. 19 Sitzungen mit 40 Zeugen sind dafür angesetzt.

„Mögliche Manipulationen sind immer bedauerlich und schaden dem Ansehen des Fußballs, deshalb ist es auch sehr wichtig, dass sich die Staatsanwaltschaft jedes Verdachtsmoments annimmt und versucht aufzuklären“, sagte Theo Zwanziger, Präsident des Deutschen Fußball- Bundes, zum Prozessauftakt. Drahtzieher des Wettskandals soll ein 45 Jahre alter Mann aus Asien sein. Er habe Spielern aus der Zweiten Liga, der Regionalliga und der österreichischen Bundesliga Geld für die Manipulation von Spielen geboten, auf die er und seine Komplizen hohe Geldbeträge gesetzt hatten. Angeklagt sind auch vier Spieler, die Geld angenommen und weitere Spieler akquiriert haben sollen. Dazu zählen Kristian S. (SV Elversberg), Domi K. (1. FC Kaiserslautern), Joseph M. (RW Erfurt) und Jose C. (SpVgg Bayreuth). „Noch nicht angeklagt sind Spieler, die nur Geld angenommen haben sollen, aber keine weiteren Spieler zu akquirieren versucht haben“, sagt Doris Müller-Scheu von der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main.

Einer davon könnte, wie berichtet, Adnan Masic sein. Er stand damals in Diensten der Sportfreunde Siegen und soll möglicherweise vor dem Zweitligaspiel am 26. Februar 2006 gegen Hansa Rostock Geld angenommen haben. 30 000 Euro wetteten zwei der Angeklagten bei diesem Spiel darauf, dass weniger als drei Tore fallen und Rostock mindestens eines schießt. Die Partie endete 2:0 für Rostock. Masic, heute Torwart beim Regionalligist SV Wehen, bestreitet sämtliche Vorwürfe. „Wir glauben ihm das und selbst wenn doch etwas dran sein sollte, hilft uns das nicht, weil wir auch mit drei Punkten mehr abgestiegen wären“, sagt Christian Hansen, Vorsitzender der Sportfreunde Siegen.

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