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Sport: Qualität, die entscheidet

Miroslav Klose jagt gerade die Rekorde zweier Legenden des deutschen Fußballs. Den von Gerd Müller (68 Länderspieltore) wird er (63) wohl schon in Bälde übertreffen, für Lothar Matthäus (150 Länderspiele) könnte es bei aktuell 113 Einsätzen nicht ganz reichen.

Miroslav Klose jagt gerade die Rekorde zweier Legenden des deutschen Fußballs. Den von Gerd Müller (68 Länderspieltore) wird er (63) wohl schon in Bälde übertreffen, für Lothar Matthäus (150 Länderspiele) könnte es bei aktuell 113 Einsätzen nicht ganz reichen. Aber auszuschließen ist selbst das nicht mehr. Nicht schlecht für jemanden, der vor zehn Jahren als schüchternes Bürschlein in der Nationalelf debütiert hatte, dessen Karriere gerade im sogenannten besten Fußballeralter extremen Stimmungsschwankungen unterworfen war und der lange mit dem Urteil leben musste, er könne nur kleine Gegner.

Dem Bundestrainer ist entsprechend oft eine schwer erklärliche Anhänglichkeit an diesen Klose vorgeworfen worden; inzwischen aber zeigt sich immer deutlicher, dass Joachim Löw sich keineswegs von einer diffusen Sympathie für den Angreifer hat leiten lassen. Seine Treue hat vor allem fachliche Gründe. Miroslav Klose ist trotz seiner 33 Jahre der perfekte Löw-Spieler. Einer von vielen perfekten Löw-Spielern in der Nationalmannschaft.

Vor dem Spiel gegen Holland hat der Bundestrainer Offensive, Dominanz und Flexibilität als die wichtigsten Komponenten seiner Idee vom Fußball bezeichnet. Klose steht mit seinen Qualitäten genau dafür. Variabel, torgefährlich und schnell sei er, hat Löw ihm nach dem 3:0 gegen Holland nachgesagt. Ein Tor hatte Klose selbst geschossen, die beiden anderen vorbereitet. Diese Quote ist kein Zufall, denn mehr noch als sein Torinstinkt ist es die Teilhabe am flirrenden Kombinationsspiel, die Klose zu einem unentbehrlichen Faktor in der Nationalmannschaft macht.

Joachim Löw arbeitet seit Jahren an der stetigen Weiterbildung seiner Mannschaft. Der nächste Schritt dieser Entwicklung, so hat er jetzt offenbart, ist es, die Angriffe so vorzubereiten, dass der Gegner das Tor am Ende gar nicht mehr verhindern kann. Wie das geht, hat Klose vor dem 1:0 und dem 3:0 gegen Holland nahezu in Perfektion gezeigt. Er hätte auch selbst den Abschluss suchen können und beide Male mit großer Wahrscheinlichkeit ins Ziel getroffen. Indem Miroslav Klose den Ball jedoch in die Mitte passte, hat er aus der Wahrscheinlichkeit eine Gewissheit gemacht.

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