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Radsport: ARD verlässt die Deutschland-Tour

Die ARD zieht sich komplett von der Deutschland-Tour zurück. Grund sind die zahlreichen Dopingskandale im internationalen Radsport.

Frankfurt/Main - Der bisherige Medienpartner und Mitveranstalter werde die ProTour-Rundfahrt durch Deutschland im kommenden Jahr nicht mehr übertragen, sagte der Verantwortliche für Öffentlichkeitsarbeit bei ARD-Radsportübertragungen, Rolf-Dieter Ganz, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".

Laut Ganz, Mitarbeiter der Intendanz des Saarländischen Rundfunks, sei dies von den ARD-Fernsehdirektoren in der vergangenen Woche "mehrheitlich beschlossen" worden. Die endgültige Entscheidung soll auf der Intendantensitzung Ende November in München fallen. Der Saarländische Rundfunk ist in der ARD seit Jahren für die Radsportberichterstattung zuständig.

Sonderverträge mit Jan Ullrich stießen auf Kritik

Nach Angaben von Ganz reagieren "die Programmverantwortlichen des Senderverbundes auf die Doping-Negativschlagzeilen, die der Radsport besonders in den vergangenen Monaten hervorrief, sowie auf die anhaltende Kritik verschiedener ARD-Aufsichtsgremien an der mangelnden journalistischen Distanz bei Radsportübertragungen." Zudem seien auch die Sonderverträge der ARD mit Jan Ullrich sowie die Nähe des ARD-Radsportreporters Hagen Boßdorf zu Ullrich auf öffentliche Kritik gestoßen. Dies alles habe zu sinkenden Quoten beigetragen, hob Ganz hervor.

Die Übertragung der Tour de France stehe bei der ARD nicht zur Diskussion, da man dort kein Mitveranstalter sei. Der Sendevertrag der Europäischen Rundfunkunion EBU, der die ARD angehört, läuft bis 2008. Er garantiert Bilder, die das französische Fernsehen für die dem EBU-Verbund angeschlossenen Sender produziert. (tso/ddp)

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